Der OECD-Beschäftigungsausblick 2023 zeigt, dass 27 % der Arbeitsplätze in den OECD-Ländern durch KI-Automatisierung bedroht sind, wobei die osteuropäischen Länder am stärksten gefährdet sind.
Die Studie definiert gefährdete Arbeitsplätze als solche, die mehr als 25 der 100 Qualifikationen erfordern, die als leicht automatisierbar gelten. Hochqualifizierte Berufe wie Manager, Entscheider und Ingenieure sind laut OECD besonders von KI bedroht, während geringqualifizierte Berufe wie Müllabfuhr, Fabrikarbeiter und Reinigungskräfte relativ sicher sind.
Bereits vor der Veröffentlichung von ChatGPT befürchteten drei von fünf der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, innerhalb von zehn Jahren ihren Arbeitsplatz aufgrund von KI zu verlieren.
Die OECD schlägt vor, dass Regierungen Mindestlöhne und Tarifverhandlungen einführen, um die Auswirkungen von KI auf die Löhne abzufedern und sicherzustellen, dass Arbeitnehmerrechte geschützt werden.
Die Regierungen müssen den Arbeitnehmern helfen, sich auf den Wandel vorzubereiten und die Chancen der KI zu nutzen.
Mathias Cormann, Generalsekretär der OECD
Bislang gibt es jedoch kaum Anzeichen dafür, dass KI größere Auswirkungen auf die Arbeitswelt hat, was laut OECD daran liegen könnte, dass die Technologie noch am Anfang steht.
63 Prozent der Arbeitnehmer, die bereits KI bei der Arbeit einsetzen, geben an, dass dies ihre Freude an der Arbeit erhöht hat. 79 Prozent in der Finanzbranche und 80 Prozent in der Fertigungsindustrie geben an, dass sich dadurch auch ihre Leistung verbessert hat. Auch diese Daten stammen aus der Zeit vor ChatGPT und dürften jetzt, da viel mehr Menschen mit KI in Berührung gekommen sind, anders aussehen.
"Für viele Arbeitnehmer werden die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz (KI) nicht in einem Verlust des Arbeitsplatzes bestehen, sondern in einer Veränderung der Arbeitsaufgaben und der Qualität der Arbeit", schreibt die OECD.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat 38 Mitglieder. Ihr gehören hauptsächlich reiche Länder an, aber auch einige Schwellenländer wie Mexiko und Estland.