- Statement von Sam Altman ergänzt
- Statement von Greg Brockman ergänzt
- Internes Memo von Brad Lightcap ergänzt
Update am 18. November 2023:
Kevin Roose von der New York Times sagt, dass er Zugriff auf eine interne Nachricht von Brad Lightcap habe, einem leitenden Angestellten von OpenAI. Lightcap habe Mitarbeitern am Samstagmorgen mitgeteilt, dass ein Gespräch zwischen dem Unternehmen und dem Vorstand stattgefunden habe.
Demnach habe die Entscheidung des Vorstands nichts mit den Finanz-, Geschäfts-, Sicherheits- oder Datenschutzpraktiken von OpenAI zu tun. Es handele sich um ein Kommunikationsproblem zwischen Sam Altman und dem Vorstand. Details nennt Lichtcap nicht. Es sei weiterhin unklar, warum genau Altman gefeuert werde, schreibt Roose.
Update am18. November 2023:
Entgegen der Ankündigung von OpenAI verlässt auch Greg Brockman OpenAI auf eigenen Wunsch. Die Tatsache, dass Brockman vom Weggang Altmans offenbar völlig überrascht wurde und OpenAI seine zukünftige Rolle falsch kommuniziert hat, deutet darauf hin, dass hier wirklich etwas schief gelaufen ist.
Der ehemalige CTO von Stripe gründete OpenAI zusammen mit Elon Musk und Sam Altman im Jahr 2015. Brockman leitete mehrere Projekte bei OpenAI, darunter OpenAI Gym und OpenAI Five, einen Dota-2-Bot. Im März 2023 stellte Brockman den GPT-4 vor.
Ursprünglicher Artikel:
Paukenschlag in der KI-Branche: Der bisherige OpenAI CEO und Wortführer Sam Altman wird überraschend von seinen Aufgaben entbunden und verlässt das Unternehmen.
Die bisherige Chief Technology Officer (CTO) von OpenAI, Mira Murati, übernimmt mit sofortiger Wirkung die Rolle des Interims-CEO.
Zum Abschied von Altman äußert sich der verbleibende Vorstand von OpenAI deutlich kritisch: "Wir sind Sam für seine vielen Beiträge zur Gründung und zum Wachstum von OpenAI dankbar. Gleichzeitig glauben wir, dass wir für die Zukunft eine neue Führung brauchen."
Die Entscheidung, Altman zu ersetzen, folgt laut OpenAI einer Überprüfung durch den Vorstand. Altman sei in seiner Kommunikation mit dem Vorstand nicht konsequent offen gewesen. Seine Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, sei beeinträchtigt. Der Vorstand habe kein Vertrauen mehr in seine Fähigkeit, OpenAI weiter zu führen.
OpenAI-Mitbegründer Greg Brockman wird ebenfalls als Vorstandsvorsitzender zurücktreten. Er bleibt jedoch im Unternehmen und wird in seiner Rolle an den CEO berichten.
Der Vorstand von OpenAI besteht aus dem OpenAI-Chefwissenschaftler Ilya Sutskever, den unabhängigen Direktoren Adam D'Angelo, CEO von Quora, der Technologieunternehmerin Tasha McCauley und Helen Toner vom Georgetown Center for Security and Emerging Technology. Die Mehrheit des Board of Directors ist unabhängig und die unabhängigen Direktoren halten keine Anteile an OpenAI.
Altman schrieb auf Twitter.com, seine Zeit bei OpenAI sei "ein wenig transformativ für mich persönlich und hoffentlich auch für die Welt" gewesen. Er nennt keine Gründe für sein plötzliches Ausscheiden.
CTO Murati übernimmt CEO-Rolle in Vertretung
Nach Angaben von OpenAI ist Murati seit fünf Jahren Teil des Führungsteams des Unternehmens und hat eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung zu einem globalen KI-Unternehmen gespielt.
Sie leite bereits die Bereiche Forschung, Produkt und Sicherheit und verfüge über Erfahrung in der KI-Governance und -Politik.
Der Vorstand von OpenAI bescheinigt ihr einzigartige Fähigkeiten und ein Verständnis der Werte, Prozesse und des Geschäfts von OpenAI. Während ihrer Zeit als Interims-CEO wird eine formelle Suche nach einem permanenten CEO durchgeführt.
Im Juni berichtete der Bayerische Rundfunk, dass OpenAI wichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Google verliere, unter anderem weil intern Kritik an Altman laut wurde. Er habe nur oberflächliche Kenntnisse der Materie und sei kaum noch im Tagesgeschäft involviert. Seine Selbstkritik und der Ruf nach Regulierung seien nur politische Show.
Auch der OpenAI-Leaker Jimmy Apples, der immer wieder Insiderinformationen vorab nach außen gab, berichtete Ende Oktober von einem Stimmungsumschwung bei OpenAI, das Gefahr laufe, Schlüsselpersonen zu verlieren.