OpenAI erweitert die Memory-Funktion von ChatGPT um die Möglichkeit, vergangene Chatverläufe zu berücksichtigen. Die Neuerung soll personalisierte Antworten ermöglichen – ist aber nicht überall verfügbar.
OpenAI hat eine neue Memory-Funktion für ChatGPT eingeführt, mit der das KI-Tool auf alle bisherigen Chatverläufe zugreifen kann. Ziel ist eine stärkere Personalisierung: ChatGPT soll künftig besser auf individuelle Vorlieben, Interessen und bisherige Kontexte reagieren.
Bisher beschränkte sich die Memory-Funktion auf explizit gespeicherte Informationen – etwa Name, Schreibstil oder bevorzugte Themen. Mit dem neuen Update kann ChatGPT auch frühere Gespräche berücksichtigen, um Antworten zu generieren, die laut OpenAI "merklich relevanter und nützlicher" sind. Neue Konversationen bauen automatisch auf früheren Inhalten auf.
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Nutzer:innen können im Chatverlauf einsehen, was ChatGPT über sie gespeichert hat, und diese Informationen bei Bedarf löschen oder anpassen. Für Gespräche ohne Einfluss auf die Memory-Funktion steht weiterhin der temporäre Chat zur Verfügung.
Die Nutzung der neuen Funktion ist optional. Wer bereits der Memory-Funktion widersprochen hat, bleibt auch bei der neuen Version automatisch ausgeschlossen. In den Einstellungen lässt sich die Personalisierung vollständig deaktivieren oder gezielt auf die Referenzierung früherer Chats beschränken.
Rollout mit geografischen Einschränkungen
Die neue Memory-Funktion wird ab sofort an Plus- und Pro-Nutzer:innen ausgerollt – allerdings nicht in Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums, Großbritannien, der Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein. Team-, Enterprise- und Edu-Konten sollen in den kommenden Wochen Zugriff erhalten.
Ob die Funktion freigeschaltet ist, erkennt man an einer entsprechenden Mitteilung beim Start von ChatGPT.
ChatGPT bewegt sich mit Funktionen wie Memory oder zuletzt Tasks immer mehr auf den Weg digitaler Assistenten wie Google Assistant, Apples Siri und Amazons Alexa, die sich allmählich von unflexiblen, regelbasierten Systemen zu vielseitigen Alltagsbegleitern auf Basis generativer KI entwickeln sollen.
Die große Vision von OpenAI-CEO Sam Altman ist eine KI-Assistenz wie im Sci-Fi-Film "Her". Das betonte er in Bezug auf leistungsfähige KI-Systeme als Alltagsbegleiter wie Samantha aus dem Science-Fiction-Film, auf den sich Altman immer wieder bezieht.