Mit seinem KI-Videogenerator Sora sorgt OpenAI für offene Münder. Vor der Veröffentlichung sucht das KI-Start-up den Schulterschluss mit Hollywood.
Laut Bloomberg trifft sich OpenAI mit Filmstudios, Medienmanagern und Talentagenturen in Los Angeles, um Partnerschaften in der Unterhaltungsindustrie zu schmieden und Filmemacher zu ermutigen, seinen neuen KI-Videogenerator Sora in ihre Arbeit zu integrieren. Bloomberg beruft sich auf anonyme Quellen, die mit den Treffen vertraut sind.
Die bevorstehenden Treffen seien nur die jüngste Runde von OpenAI-Kontakten in den vergangenen Wochen, berichten die Insider. OpenAI-CEO Sam Altman soll auch auf Oscar-Partys in Los Angeles unterwegs gewesen sein.
Ende Februar organisierte OpenAI unter der Leitung von Chief Operating Officer Brad Lightcap erste Gespräche in Hollywood, um die Fähigkeiten von Sora zu demonstrieren. Der Videogenerator kann zusammenhängende Videos von bis zu einer Minute Länge produzieren. Sora ist bisher nicht öffentlich zugänglich, aber OpenAI hat bereits einigen bekannten Schauspielern und Regisseuren Zugang gewährt.
OpenAI kommentiert die Gerüchte wie folgt: "OpenAI verfolgt eine gezielte Strategie der Zusammenarbeit mit der Industrie durch einen iterativen Einführungsprozess - die schrittweise Einführung von KI-Fortschritten - um eine sichere Implementierung zu gewährleisten und den Menschen eine Vorstellung davon zu geben, was am Horizont liegt. Wir freuen uns auf einen kontinuierlichen Dialog mit Künstlern und Kreativen."
KI in Hollywood: Chance und Bedrohung
Das Aufkommen generativer KI-Dienste, die schnell Texte, Bilder, Audio und zunehmend auch kurze Videos als Antwort auf Nutzeranfragen erzeugen können, eröffnet neue Möglichkeiten für die Produktion von Inhalten.
Die Technologie weckt aber auch Befürchtungen, dass sie Kreativen - von Illustratoren bis zu Synchronsprechern - die Existenzgrundlage entziehen könnte. Im vergangenen Jahr führte das zu einem Streik von Drehbuchautoren und Schauspielern.
Ihre Gewerkschaften konnten einige Schutzmaßnahmen für den Einsatz von KI in der Unterhaltungsindustrie durchsetzen, allerdings nur für die nächsten drei Jahre. Der US-Schauspieler Tyler Perry hat nach eigenen Angaben eine geplante 800 Millionen Dollar teure Erweiterung seines Studios gestoppt, nachdem er Sora gesehen hatte.
OpenAIs Sora befindet sich nach Angaben des Unternehmens noch in der Forschungsphase, soll aber in diesem Jahr auf den Markt kommen.
"Viele Leute, die sich mit KI beschäftigen, tun so, als ob sie nur gut wäre, als ob sie nur eine Ergänzung wäre, als ob sie niemanden ersetzen würde. Die Arbeitsplätze werden definitiv verschwinden, Punkt", sagte OpenAI-Chef Sam Altman im Sommer 2023. Im Januar 2024 bestätigte er diese Aussage