OpenAI hat die Suchfunktion von ChatGPT überarbeitet. Nutzer erhalten nun laut OpenAI intelligentere Antworten und können Bilder zur Recherche verwenden. Fehler sind weiterhin möglich.
OpenAI hat die integrierte Suchfunktion von ChatGPT umfassend für alle Nutzer überarbeitet. Laut Unternehmensangaben liefert das System jetzt intelligentere Antworten, versteht längere Kontexte besser und befolgt Anweisungen zuverlässiger – insbesondere in längeren Dialogen. Nutzer sollen seltener auf Wiederholungen stoßen und komplexe Fragen werden automatisch durch mehrere parallele Suchanfragen beantwortet.
Mithilfe der neuen Suchfunktion ist es möglich, das Internet mit einem hochgeladenen Bild zu durchsuchen. Damit erweitert OpenAI die ChatGPT-Plattform um ein multimodales Recherchewerkzeug. In internen Tests bevorzugten Nutzer laut der Firma die neuen Suchergebnisse gegenüber dem bisherigen System.
OpenAI weist darauf hin, dass die neue Suchfunktion in manchen Fällen zu längeren Antworten führt. Bei einfachen Fragen könne es zudem vorkommen, dass durch die neue "Chain-of-Thought"-Logik unnötig komplexe Denkpfade auftauchen. Ein entsprechender Fix werde schrittweise ausgerollt. Fehlerhafte Antworten seien weiterhin möglich, Nutzer sollten Inhalte überprüfen.
Webseiten liefern Inhalte, verlieren Sichtbarkeit
Die ChatGPT-Suchfunktion könnte langfristig das bestehende Web-Ökosystem verändern. Statt Nutzer auf externe Seiten zu führen, bietet ChatGPT die Antworten direkt im Chatfenster an – ein Paradigmenwechsel, derWebseiten-Betreiber unter Druck setzt. Wer nicht Teil des Systems ist, riskiert den Sichtbarkeitsverlust. Wer dabei ist, verliert Kontrolle über die Darstellung und potenzielle Werbeeinnahmen.
OpenAI hat für die Nachrichtensuche Lizenzvereinbarungen mit ausgewählten Medienhäusern abgeschlossen, darunter Associated Press, Axel Springer, Financial Times, Reuters und Vox Media. In Deutschland führt das dazu, dass bei Nachrichtensuchen vor allem Inhalte von Springer-Marken wie Bild und Welt angezeigt werden.
Für Webseiten ohne Lizenzvertrag stellt sich ein Dilemma: Um in der ChatGPT-Suche überhaupt sichtbar zu sein, müssten sie ihre Inhalte über robots.txt freigeben – hätten aber kaum etwas davon, da die Chat-Suche laut ersten Studien dramatisch weniger Traffic auf ihre Seiten lenkt als die klassische Websuche. Wie OpenAI entscheidet, welche Verlage Teil der Lizenzvereinbarungen werden, ist nicht bekannt.