Anzeige
Skip to content

OpenAIs GPT-4 überrascht mit unerwarteten Fähigkeiten in der Proteinstruktur-Modellierung

Image description
Midjourney prompted by The Decoder

Eine Studie der Rutgers University demonstriert, dass das Sprachmodell GPT-4 in der Lage ist, einfache Strukturen von Aminosäuren und Proteinen mit überraschender Genauigkeit zu modellieren.

Forscher der Rutgers University haben die Fähigkeiten des KI-Sprachmodells GPT-4 bei grundlegenden Aufgaben der Strukturbiologie untersucht. Die in Scientific Reports veröffentlichte Studie zeigt, dass das Modell unerwartet präzise Vorhersagen zu molekularen Strukturen treffen kann.

Die Wissenschaftler forderten GPT-4 auf, die dreidimensionalen Strukturen der 20 Standard-Aminosäuren zu modellieren. Das KI-Modell konnte die atomare Zusammensetzung sowie Bindungslängen und -winkel mit hoher Genauigkeit vorhersagen. Allerdings traten Fehler bei der Modellierung von Ringstrukturen und der stereochemischen Konfiguration auf.

In einem weiteren Experiment sollte GPT-4 die Struktur einer Alpha-Helix modellieren, einem häufigen Strukturelement in Proteinen. Hierfür war die Einbindung des Wolfram-Plugins für mathematische Berechnungen erforderlich. Das resultierende Modell war mit experimentell bestimmten Alpha-Helix-Strukturen vergleichbar.

Anzeige
DEC_D_Incontent-1

Zudem analysierte GPT-4 die Bindung zwischen dem antiviralen Medikament Nirmatrelvir und dem Hauptprotease-Enzym von SARS-CoV-2. Das Modell identifizierte korrekt die beteiligten Aminosäuren und gab die Abstände zwischen interagierenden Atomen präzise an.

Ergebnisse eröffnen neue Möglichkeiten für den Einsatz von Sprachmodellen in der Biologie

Diese Fähigkeiten sind bemerkenswert, da GPT-4 nicht speziell für strukturbiologische Aufgaben entwickelt wurde. Die Forscher weisen darauf hin, dass die Modellierungsmethode von GPT-4 unklar ist. Es könnte vorhandene atomare Koordinaten aus seinem Trainingsdatensatz verwenden oder die Strukturen neu berechnen - ein abschließendes Urteil darüber würde weitere umfassende Untersuchungen erfordern.

Während dedizierte KI-Tools wie AlphaFold 3 komplexere Strukturen vorhersagen können, zeigt GPT-4 laut den Forschern Potenzial für grundlegende Aufgaben der Strukturbiologie. Die Modellierungsfähigkeiten seien derzeit noch rudimentär und von begrenztem praktischen Nutzen.

Die Studie schaffe dennoch einen Präzedenzfall für die Anwendung dieser Technologie in der Strukturbiologie. Die Forscher empfehlen weitere Untersuchungen zu den Fähigkeiten und Grenzen generativer KI, nicht nur in der Strukturbiologie, sondern auch für andere potenzielle Anwendungen in den Biowissenschaften.

Anzeige
DEC_D_Incontent-2

KI-News ohne Hype – von Menschen kuratiert

Mit dem THE‑DECODER‑Abo liest du werbefrei und wirst Teil unserer Community: Diskutiere im Kommentarsystem, erhalte unseren wöchentlichen KI‑Newsletter, 6× im Jahr den „KI Radar“‑Frontier‑Newsletter mit den neuesten Entwicklungen aus der Spitze der KI‑Forschung, bis zu 25 % Rabatt auf KI Pro‑Events und Zugriff auf das komplette Archiv der letzten zehn Jahre.

Quelle: Nature

KI-News ohne Hype
Von Menschen kuratiert.

  • Mehr als 20 Prozent Launch-Rabatt.
  • Lesen ohne Ablenkung – keine Google-Werbebanner.
  • Zugang zum Kommentarsystem und Austausch mit der Community.
  • Wöchentlicher KI-Newsletter.
  • 6× jährlich: „KI Radar“ – Deep-Dives zu den wichtigsten KI-Themen.
  • Bis zu 25 % Rabatt auf KI Pro Online-Events.
  • Zugang zum kompletten Archiv der letzten zehn Jahre.
  • Die neuesten KI‑Infos von The Decoder – klar und auf den Punkt.
The Decoder abonnieren