Update vom 10. Mai 2024:
OpenAI bestätigt eine Produktvorstellung am kommenden Montag ab 19 Uhr deutscher Zeit. Gezeigt werden Updates für ChatGPT und GPT-4, wobei es sich laut OpenAI-Chef Sam Altman weder um eine Suchmaschine noch um GPT-5 handelt, sondern um "einige neue Dinge, an denen wir hart gearbeitet haben" und die sich "wie Magie anfühlen" würden.
Der OpenAI-Leaker Tibor Blaho hat zudem die Modelle gpt-4l und gpt-4l-auto entdeckt, bei denen es sich um ein mögliches "GPT-4 lite" handeln könnte, das schneller und billiger das aktuelle und veraltete GPT-3.5 ersetzen könnte. Die Tests von GPT2 könnten GPT-4 lite sein.
Das "auto" deutet auf eine mögliche Agentenfähigkeit hin, die wiederum Aufgaben einer Suchmaschine übernehmen könnte, ohne explizit als solche bezeichnet zu werden - aber das ist Spekulation. Die verbesserte Code-Funktionalität von GPT2 ist jedoch ein Indiz.
Update vom 8. Mai 2024:
OpenAIs "SearchGPT" könnte kommenden Montag starten und mit GPT-4-Lite laufen
Auch Bloomberg bestätigt OpenAIs Web-Produkt, das wohl ähnlich Perplexity sein und Webquellen zitieren kann. Es soll Fragen auch mit Bildern beantworten können, wenn diese relevant sind.
Laut dem OpenAI-Leaker Jimmy Apples findet das Event zur Vorstellung der neuen Suche am kommenden Montag statt. Derweil sind in der Testarena neue GPT2-Bots aufgetaucht, bei denen mittlerweile klar ist, dass sie mit OpenAI verbunden sind.
Ursprünglicher Artikel vom 6. Mai 2024:
Am 14. Mai beginnt Googles große KI-Entwicklermesse I/O. Schon vorher könnte OpenAI ein eigenes Suchprodukt auf den Markt bringen, um dem großen KI-Rivalen ein Schnippchen zu schlagen.
OpenAI steht wohl kurz vor dem Launch seiner intern "Sonic" genannten Suchmaschine. Dies geht aus Screenshots und Informationen des Webentwicklers Tibor Blaho hervor.
Blaho arbeitet an einem eigenen ChatGPT-Interface und wühlt deshalb immer wieder im Code von OpenAI herum. In der Vergangenheit konnte er bereits mehrfach unangekündigte Features teilweise Wochen vor dem Launch enthüllen.
"SearchGPT" soll neben der üblichen Textsuche auch eine Bildersuche, verschiedene Widgets für Wetter, Taschenrechner, Sport, Finanzen und Zeitzonen sowie die Möglichkeit von Folgeprompts bieten, ähnlich wie die LLM-Suchmaschine Perplexity.
Vermutlich als vorbereitende Maßnahme für das neue Suchprodukt ist ChatGPT nun auch unter chatgpt.com statt wie bisher unter chat.openai.com verfügbar.
Blaho hat einen kurzen Videoclip veröffentlicht, der die Benutzeroberfläche von SearchGPT zeigen soll. Demnach wird die Suchmaschine die Ergebnisse in einem Chatfenster ähnlich dem von ChatGPT präsentieren. Am oberen Bildschirmrand werden Widgets für zusätzliche Informationen eingeblendet.
Ein weiteres Detail: In den Einstellungen von SearchGPT findet sich ein Hinweis auf einen Prompt zum Umschreiben von Snippets und Titeln. Demnach soll das System Webseiten in einem Satz von maximal 300 Zeichen zusammenfassen und einen passenden Titel generieren. Die Zusammenfassung soll die Inhalte der Webseite umschreiben.
Durch die Beschränkung auf 300 Zeichen könnte OpenAI die Diskussion um die möglicherweise unlizenzierte Nutzung von Webinhalten und den damit verbundenen möglichen Trafficverlust für die Webseiten der Inhalteanbieter entschärfen.
OpenAI hat zudem Vereinbarungen mit mehreren Publishern getroffen, zuletzt mit der Financial Times, deren News vollständig in ChatGPT abgebildet werden dürfen.
Das für SearchGPT verwendete Sprachmodell ist laut Blaho entweder GPT-4 Lite (Codename "Scallion" oder "POR"), GPT-4 oder GPT-3.5 ("Sahara-V"). Bei GPT-4 Lite könnte es sich wiederum um das kürzlich in der Chatbot-Arena getestete GPT2-Modell handeln. OpenAI CEO Sam Altman hat gerade wieder angedeutet, dass GPT2 etwas mit OpenAI zu tun hat.
Dass OpenAI an einem Such-LLM arbeitet, ist ein offenes Geheimnis. OpenAI-CEO Sam Altman hat ein solches Projekt als sehr interessant bezeichnet und die Website The Information hatte zuvor im Februar erste Details über eine mögliche OpenAI-Websuche geleakt.