Das KI-gestützte Recherche-Tool Perplexity führt mit seiner Pro- und Enterprise-Pro-Version eine neue Funktion namens "Internal Knowledge Search" ein.
Laut dem Unternehmen ermöglicht diese Funktion Nutzern, sowohl öffentliche Webinhalte als auch interne Wissensdatenbanken zu durchsuchen, um schneller an benötigte Informationen zu gelangen.
Perplexity-CEO Aravind Srinivas sieht in der kombinierten Suche über interne und externe Datenquellen ein großes Potenzial für Produktivitätssteigerungen in Unternehmen. Erste Kunden wie Finanzdienstleister, Vertriebs- und HR-Teams sowie Start-ups nutzen die Funktion nach Angaben des Startups bereits für verschiedene Zwecke, darunter Due-Diligence-Prüfungen, RFP-Prozesse und die Beantwortung von Mitarbeiterfragen.
Zusätzlich führt Perplexity mit "Perplexity Spaces" KI-gestützte Kollaborationsbereiche ein, die an spezifische Anwendungsfälle angepasst werden können und Zugriffskontrolle sowie Datenschutz bieten sollen. Für Enterprise-Pro-Kunden sind Integrationen mit Drittanbieterdaten von Crunchbase und FactSet geplant.
Kritik an Datenbeschaffungspraktiken
Das Produkt könnte dem Start-up ein weniger kontroverses Geschäftsfeld eröffnen: Perplexity steht wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen und unseriöser Datenbeschaffungspraktiken in der Kritik. Amazon Web Services hat eine Untersuchung eingeleitet, ob das Unternehmen gegen die Nutzungsbedingungen verstößt, indem es Webseiten durchsucht und deren Inhalte nutzt, obwohl diese eine solche Nutzung ausdrücklich untersagen.
Besonders problematisch: Perplexity wird vorgeworfen, das Robots Exclusion Protocol zu ignorieren, mit dem Websites den Zugriff durch automatisierte Bots verhindern können. So soll das Unternehmen regelmäßig Inhalte von WIRED gescraped haben, obwohl WIRED den Bot explizit blockiert hat. In einigen Fällen sollen WIRED-Inhalte sogar wortwörtlich von Perplexity ausgespielt worden sein.
Auch bei den "Perplexity Pages" gibt es Kritik an der Übernahme von Medieninhalten. Einige dieser Seiten bestehen zum großen Teil aus Exklusivbeiträgen verschiedener Publikationen, die teilweise wörtlich übernommen wurden. Die Quellenkennzeichnung erfolgt dabei nur durch kleine, leicht zu übersehende Logos.
New York Times geht rechtlich gegen Perplexity vor
Die Kritik an Perplexitys Praktiken hat nun auch rechtliche Konsequenzen. Wie diese Woche bekannt wurde, geht die New York Times rechtlich gegen das KI-Startup vor. Der Vorwurf: Perplexity soll ohne Erlaubnis Inhalte der Zeitung für seine KI-gestützten Suchergebnisse verwendet haben.
Die NYT wirft Perplexity vor, sich durch die unautorisierte Nutzung des sorgfältig recherchierten Journalismus der Zeitung ungerechtfertigt bereichert zu haben. Sie fordert Informationen darüber, wie Perplexity trotz Schutzmaßnahmen auf die Website zugreift.
Perplexity-CEO Aravind Srinivas weist die Vorwürfe zurück und betont das Interesse an einer Zusammenarbeit mit Verlagen. Er bestreitet, dass Perplexity Bemühungen der NYT ignoriere, das Crawling ihrer Website zu blockieren.