Mit der Sonar-API von Perplexity können Unternehmen und Entwickler:innen die generativen KI-Suchfunktionen des Start-ups in ihre eigenen Anwendungen integrieren - inklusive Quellenangaben. Zwei Versionen stehen zur Auswahl.
Die API soll eine Alternative zu Sprachmodellen bieten, die ihre Antworten ausschließlich auf Basis von Trainingsdaten generieren. Perplexity setzt stattdessen auf eine Echtzeit-Anbindung an das Internet, um aktuelle Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen.
Über die API lässt sich außerdem einstellen, auf welche Quellen Sonar zugreifen soll. Perplexity gibt an, seine Modelle nicht mit über die API verarbeiteten Daten weiterzutrainieren.
Doppelt so viele Quellenangaben mit teurerem Sonar Pro
Perplexity bietet zwei Varianten seiner Such-API an: Sonar ist die günstigere und schnellere Version für einfachere Anfragen. Für komplexere Aufgaben, die detailliertere Antworten erfordern, gibt es Sonar Pro. Letztere führt für jede Nutzer:innenanfrage mehrere Suchen durch und generiert im Schnitt doppelt so viele Quellenangaben wie die Basisversion.
Preislich liegt Sonar bei 5 Dollar pro 1.000 Suchanfragen zuzüglich 1 Dollar pro 750.000 Eingabe- und Ausgabewörter. Sonar Pro kostet ebenfalls 5 Dollar pro 1.000 Anfragen, berechnet aber 3 Dollar pro 750.000 Wörter, die Nutzer:innen eingeben, und 15 Dollar pro 750.000 generierte Wörter.
Spitzenleistung bei Faktentreue
Im OpenAI-Benchmark SimpleQA, der die Genauigkeit von KI-Systemen bei der Beantwortung von Fragen misst, schnitt Sonar Pro besser ab als die suchbasierten Modelle von Google. Der Vergleich mit OpenAI und Anthropic ist leicht irreführend, da keines der Modelle Zugang zum Internet hatte.
Mit einem F-Score von 0,858 setzt Sonar Pro die Messlatte in Sachen Faktentreue hoch. Der F-Score ist ein statistisches Maß zwischen 0 und 1, das die Genauigkeit (Precision) und Vollständigkeit (Recall) der Ergebnisse kombiniert - je näher an 1, desto besser die Leistung. Die Basisversion Sonar erreicht immerhin 0,773 Punkte.
Neue Einnahmequelle
Mit der neuen API erschließt sich Perplexity nun neben dem optionalen Abo-Modell für die Pro-Mitgliedschaft eine weitere Einnahmequelle. Angesichts des harten Wettbewerbs und fallender Preise für KI-APIs könnte das entscheidend sein, um langfristig profitabel zu werden. Zuvor existierte bereits eine API für Perplexity-Suchanfragen, die jedoch keine Quellenangaben zurückgab. Das neue Angebot dürfte für viele Anwendungen interessanter sein.
Eine Finanzierungsrunde im Dezember 2024 über 500 Millionen US-Dollar brachte das 2022 gegründete Unternehmen auf eine Bewertung von neun Milliarden Dollar. Dieses Geld fließt unter anderem in die Übernahme anderer Unternehmen, um neue Datenquellen zu erschließen, oder in Partnerschaften mit Medien.
Gleichzeitig steht das Start-up regelmäßig in der Kritik, etwa weil es Inhalte anderer teilweise wortwörtlich kopiert, und weil Perplexity wie jede generative KI-Suchmaschine Fehler machen kann.