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Wer noch Beweise benötigt, dass das Geschäft mit LLMs und generativen KI-Modellen bereits ein roter Ozean ist: Alibaba Cloud liefert ihn.

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Alibaba Cloud, die Cloud-Computing-Sparte des chinesischen E-Commerce-Riesen, kündigte am Dienstag drastische Preissenkungen von bis zu 85 Prozent an. Die 85 Prozent gelten laut CNBC für das visuelle Sprachmodell Qwen-VL.

Der Schritt verdeutlicht, wie sich der Wettbewerb unter Chinas Tech-Giganten wie Alibaba, Tencent, Baidu, JD.com, Huawei und Bytedance (Muttergesellschaft von TikTok) verschärft.

Sie alle haben in den vergangenen 18 Monaten große KI-Modelle auf den Markt gebracht, die sich mangels Differenzierungsmerkmalen eine erbitterte Preisschlacht liefern - eine Situation, die sich kaum vom westlichen Markt unterscheidet.

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Google senkte etwa im August 2024 die Preise für sein schnelles Gemini 1.5 Flash-Modell um bis zu 78 Prozent. Ähnlich drastische Preissenkungen haben auch Unternehmen wie OpenAI oder Anthropic zum Teil durch kleine, günstige Modelle unternommen.

Keine Burggräben - und dann auch noch Open Source

Um wieder höhere Preise verlangen zu können, müssten KI-Modelle einen größeren Mehrwert und einen klaren Burggraben bieten. Seit der Einführung der GPT-4-Klasse gab es bei den großen Modellen nur inkrementelle Verbesserungen, ein Preiskampf ist die logische Folge. Hinzu kommen die zahlreichen Open-Source-Modelle wie Metas Llama, die in letzter Zeit immer effizienter geworden sind.

Erst kürzlich hat das chinesische KI-Start-up Deepseek gezeigt, dass es mit vergleichsweise geringen Investitionen inzwischen GPT-4o- und Claude-Niveau erreichen und das Modell zu sehr günstigen Preisen und sogar zusätzlich als Open Source anbieten kann.

Einen Vorgeschmack auf leistungsfähigere Modelle zu höheren Preisen gibt OpenAI mit o1 im Premium-Abo ChatGPT Pro, das sich jedoch in der Praxis erst noch beweisen muss. Google plant laut eigenen Angaben derzeit kein vergleichbares Angebot.

OpenAI soll zudem kontinuierliche Preiserhöhungen für das Standard-ChatGPT planen, sodass sich die Preise in den nächsten fünf Jahren verdoppeln könnten. Für deutlich leistungsfähigere KI-Modelle seien in Zukunft sogar Abonnementpreise von 2.000 Dollar pro Monat denkbar.

Empfehlung

Sollten KI-Modelle eines Tages tatsächlich menschliche Arbeitskraft ersetzen können, wird es vermutlich einen Markt für solche hochpreisigen Angebote geben. Bis dahin wird es ein Abnutzungskampf für die Modellanbieter.

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Zusammenfassung
  • Alibaba Cloud, der Cloud-Computing-Zweig des chinesischen E-Commerce-Giganten, hat Preissenkungen von bis zu 85 Prozent für seine KI-Modelle angekündigt, was den verschärften Wettbewerb unter Chinas Tech-Riesen wie Tencent, Baidu und Bytedance verdeutlicht.
  • Der Preiskampf ist eine Folge der mangelnden Differenzierung zwischen den KI-Modellen seit der Einführung der GPT-4-Klasse. Hinzu kommt die Verfügbarkeit von kostengünstigen Open-Source-Modellen.
  • OpenAI plant mit ChatGPT Pro und kontinuierlichen Preiserhöhungen für das Standard-ChatGPT einen Weg aus dem Preiskampf, während für deutlich leistungsfähigere KI-Modelle in Zukunft sogar Abonnementpreise von 2.000 Dollar pro Monat denkbar sein könnten.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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