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Das Rüstungsstartup Anduril von Oculus-Mitgründer Palmer Luckey soll das US-Militär mit VR-, AR- und KI-Technologie ausrüsten. Offenbar profitieren er und seine Kollegen von Googles Rückzug im Project Maven.

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Die US-Rechercheseite "The Intercept" hat laut eigenen Angaben Einsicht in Dokumente zum US-Militärprojekt "Project Maven" erhalten. Es geht um KI-gestützte Überwachungs- und Analysetechnologie, die an den Grenzen oder auf dem Schlachtfeld eingesetzt wird.

Project Maven sorgte im vergangenen Jahr für eine Kontroverse bei Google, das den Militärvertrag zuerst betreute: Die eigenen Mitarbeiter protestierten gegen den militärischen Einsatz der von ihnen entwickelten KI-Technologie. Googles Führungsebene schenkte den Protesten Gehör und lenkte letztlich ein: Die Arbeit an Project Maven wurde eingestellt.

Außerdem veröffentlichte Google ethische Leitlinien für die Entwicklung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz, die vorsehen, dass die eigene KI-Technologie nicht als Waffe verwendet werden darf.

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Palmer Luckey kritisierte die Google-Führungsebene nach dieser Entscheidung scharf: Das Silicon Valley dürfe das Militär nicht ächten.

Luckey und Kollegen machen jetzt Maven

Nach der Recherche von The Intercept hat jetzt Luckeys Militär-Startup Anduril den Maven-Vertrag übernommen. Andurils Überwachungstechnologie Lattice (dt. "Gitternetz") wird an Militärbasen, den US-Grenzen und offenbar als "Battlefield-Management-System" im Afghanistankrieg eingesetzt.

Lattice besteht aus mit Kameras, Radartechnologie, Infrarotsensoren und autonomen Drohnen ausgerüsteten Überwachungstürmen.

Überwachungsturm mit Drohne: Den Strom speist die Sonne, die Drohne fliegt autonom. Bild: Anduril
Überwachungsturm mit Drohne: Den Strom speist die Sonne, die Drohne fliegt autonom. Bild: Anduril

Turm und Drohne scannen und filmen die Umgebung in 3D und können die Aufnahmen unter anderem live in eine VR-Brille übertragen. Eine KI-gestützte Bildanalyse wertet den Videostream in Echtzeit auf Freund und Feind aus und zeigt im Bild die wichtigsten Informationen an.

Soldaten soll die Technologie eine Supersicht verschaffen, mit der sie Objekte schneller identifizieren und gegnerische Soldaten oder Vehikel früher erkennen können.

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VR-Brille für Soldaten mit Supersicht. Bild: Anduril
Ein mittels KI entschlüsselter VR-Stream soll Soldaten Supersicht verschaffen. Bild: Anduril

Maschinenkrieger mit Superkräften

In der Vergangenheit verglich Luckey diese Supersicht mit einer Nutzeroberfläche wie in einem Videospiel: "Man zieht die Brille auf und sieht, wo die bösen und die guten Leute sind, wo die Luftunterstützung ist, wo man hinläuft und aus welcher Richtung man kommt."

In Luckeys Zukunftsvision haben US-Soldaten Maschinensuperkräfte: Sie wissen, wo jeder Feind, jeder Freund und jedes Objekt ist. Ihre Waffen tragen sie nicht mehr selbst aufs Schlachtfeld, sondern steuern sie als Roboter aus der Ferne.

Finanziell und mit Wissen unterstützt wird Anduril vom Risikokapitalunternehmen Founders Fund und der auf Datenanalyse spezialisierten Softwarefirma Palantir. Hinter beiden Organisationen steckt unter anderem der konservative PayPal-Milliardär Peter Thiel.

Benannt ist Anduril nach dem gleichnamigen Fantasieschwert aus "Herr der Ringe". Es ist auch als "Flamme des Westens" bekannt.

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Titelbild: Anduril

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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