PwC geht eine Partnerschaft mit OpenAI ein, um seinen Kunden KI-gestützte Beratung in den Bereichen Steuern, Recht und Personalwesen anzubieten, mit dem Ziel, Kosten zu senken und die Produktivität zu steigern.
Damit ist PwC die erste der vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die mit OpenAI zusammenarbeitet, berichtet Bloomberg. Das KI-System wird für Aufgaben wie die Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen, die Identifizierung von Compliance-Problemen und die Genehmigung von Transaktionen eingesetzt.
Das System, das Berichten zufolge nicht auf ChatGPT basiert, verhält sich bereits wie ein 25 Jahre alter Partner, so Bivek Sharma, COO für Steuern, Recht und Personal bei PwC. Die Partnerschaft umfasst auch das KI-Startup Harvey, das von OpenAI unterstützt wird.
Das KI-System wird derzeit von rund 650 Mitarbeitern in Großbritannien getestet und geschult. In den kommenden Monaten soll der Zugang auf 10.000 Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern ausgeweitet werden. Laut PwC wird die Partnerschaft kurzfristig nicht zu einem Stellenabbau führen.
Studie zeigt: KI könnte der große Gleichmacher im Beratungsgeschäft sein
Eine aktuelle Studie könnte die Entscheidung von PwC beeinflusst haben, ein Projekt dieser Größenordnung in Angriff zu nehmen: Laut einer Studie der Boston Consulting Group und einer Gruppe akademischer Forscher erledigten Berater mit GPT-4-KI 12,2 Prozent mehr Aufgaben, 40 Prozent besser und 25,1 Prozent schneller als ihre Kollegen ohne KI.
Die Studie zeigte auch, dass die Berater mit der schlechtesten Leistung am meisten vom Einsatz von KI profitierten, mit einer Leistungssteigerung von 43 %, was vielleicht das interessanteste Ergebnis ist. Das Team verglich 18 typische Beratungsaufgaben für ein fiktives Schuhunternehmen.
Bei der Studie kristallisierten sich zwei Nutzungsmuster heraus: Berater, die Aufgaben an KI auslagern ("Zentauren"), und Berater, die KI in ihren Arbeitsablauf integrieren ("Cyborgs"). Das Forschungsteam warnte jedoch vor einem blinden Einsatz von KI, da diese bei bestimmten Aufgaben versagen kann, was zu einer um fast 25 % schlechteren Leistung bei Aufgaben führte, die außerhalb der Fähigkeiten von GPT-4 lagen.
Die Studie wurde von der Boston Consulting Group in Zusammenarbeit mit Forschern der Harvard Business School, des MIT Sloan, der Warwick Business School und der Wharton School durchgeführt. Sie analysierte die Arbeit von 758 zufällig ausgewählten Beratern der Boston Consulting Group. Einige durften GPT-4 verwenden, während andere ohne KI arbeiteten. Die Berater, die KI einsetzten, hatten über eine API Zugang zu dem allgemein verfügbaren GPT-4, ohne speziellen Prompt oder Fine-Tuning.