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Das Landgericht Johannesburg verurteilte Rechtsanwälte wegen der Verwendung falscher Rechtsauskünfte, die von ChatGPT generiert worden waren.

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Der Fall betraf eine Verleumdungsklage zwischen einer Frau und ihrem Unternehmen. Die Anwälte der Klägerin argumentierten, dass die Frage, ob ein Unternehmen wegen Verleumdung verklagt werden könne, bereits in früheren Fällen geklärt worden sei. Die Gegenseite hatte dies zuvor infrage gestellt.

Man ahnt, wohin das führt.

Die gegnerischen Anwälte nutzten ChatGPT, um die angeblichen Referenzfälle zu finden und zu zitieren. In den zwei Monaten nach der ersten mündlichen Verhandlung versuchten die beteiligten Anwälte, die zitierten Fälle zu finden, was ihnen jedoch nicht gelang, da es sich um von ChatGPT erfundene Zitate handelte. Sie führten zu den falschen Fällen, die zudem nichts mit dem Streitgegenstand zu tun hatten.

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Richter Arvin Chaitram kritisierte die Anwälte dafür, dass sie sich auf KI-generierte Fehlinformationen verlassen hätten. Ihr Mandant wurde zur Zahlung der Prozesskosten verurteilt. Eine höhere Strafe wurde nicht verhängt. Die Anwälte seien "übereifrig und leichtsinnig" gewesen, hätten das Gericht aber nicht absichtlich in die Irre geführt.

Die Technologie helfe zwar bei der juristischen Recherche, aber Chaitram empfahl, sie durch die "gute alte unabhängige Lektüre" zu ergänzen, um ähnliche Peinlichkeiten in Zukunft zu vermeiden. Die Schande dieses Falles sollte für die verantwortlichen Anwälte Strafe genug sein, so Chaitram.

Peter LoDuca und Steven A. Schwartz kennen diese Scham nur zu gut. In einem beispiellosen Fall von Pflichtverletzung nutzten die Anwälte ChatGPT, um eine Klage einzureichen, und beriefen sich dabei auf nicht existierende Rechtsfälle, die von dem KI-Tool generiert wurden.

Der New Yorker Richter Kevin Castel entschied, dass es Aufgabe der Anwälte sei, die Richtigkeit der eingereichten Fälle zu überprüfen, und unterstrich damit die Bedeutung der Überprüfung der Ergebnisse von KI-Tools für die Anwaltschaft. Die beiden Anwälte wurden zu einer Geldstrafe von jeweils 5.000 Dollar verurteilt, weil sie ihrer Verantwortung nicht nachgekommen waren.

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Zusammenfassung
  • Das Landgericht Johannesburg verurteilte Rechtsanwälte wegen der Verwendung falscher Rechtsauskünfte, die von ChatGPT generiert wurden, und verurteilte ihre Mandanten zur Zahlung der Kosten einer Verleumdungsklage.
  • Die Anwälte wurden für "unvorsichtig", aber nicht für vorsätzlich irreführend befunden, was die Notwendigkeit unterstreicht, KI-generierte Informationen bei juristischen Recherchen zu überprüfen.
  • Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in den USA, wo Anwälte zu Geldstrafen verurteilt wurden, weil sie nicht existierende Fälle zitiert hatten, die von ChaGPT generiert worden waren. Das unterstreicht die Bedeutung der Rolle der Rechtsanwälte als "Gatekeeper", um die Richtigkeit der Daten zu gewährleisten.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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