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Gary Gensler, Vorsitzender der US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC), hat große Bedenken gegenüber dem breiten Einsatz von KI im Finanzsektor.

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Die SEC hatte bereits im Juli 2023 eine Regulierung vorgeschlagen, um die Integration von KI verantwortungsvoll zu steuern. In einem Interview äußerte Gensler jetzt die Befürchtung, dass KI zum Kern von Finanzkrisen werden könnte.

Gensler, der auch Professor für Weltwirtschaft und Management an der MIT Sloan School of Management ist, sagte, dass das systemische Risiko von KI zunehmen wird, wenn sie in verschiedenen Wirtschaftssektoren weit verbreitet ist.

"Diese Technologie wird im Zentrum künftiger Krisen stehen, künftiger Finanzkrisen", sagte Gensler. "Das hat mit diesen mächtigen wirtschaftlichen Faktoren rund um Größe und Netzwerke zu tun."

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Algorithmische Verantwortung

Um diese Risiken zu mindern, hat die SEC eine Regelung vorgeschlagen, die Interessenkonflikte verhindern soll, die sich aus der prädiktiven Datenanalyse und der künstlichen Intelligenz ergeben, die von Broker-Dealern und Anlageberatern eingesetzt werden. Der Vorschlag verlangt von den Unternehmen, potenzielle Konflikte zu identifizieren und anzugehen, und besteht darauf, dass die Unternehmen sicherstellen, dass diese Technologien nicht ihr Geschäft über die Interessen der Anleger stellen und strenge Aufzeichnungspraktiken einhalten.

Gensler wies auch auf die Komplexität hin, die durch die Dominanz einiger weniger KI-Unternehmen entsteht. Er warnte vor einem möglichen "Herdenverhalten", bei dem das Wirtschaftssystem auf identischen Grundmustern basiert, vor zunehmender Vernetzung und dem Risiko eines Finanzcrashs.

Der SEC-Vorsitzende warf zudem die Frage der Rechenschaftspflicht auf und sagte, dass Anlageberater auch in einer Ära der KI-gesteuerten Finanzberatung ihrer treuhänderischen Sorgfalts- und Loyalitätspflicht nachkommen sollten. Algorithmenentwickler hätten "die gleiche Sorgfaltspflicht" wie Anlageberater, zusätzlich zu einer "Loyalitätspflicht gegenüber ihren Kunden", sagte Gensler.

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Zusammenfassung
  • SEC-Vorsitzender Gary Gensler warnt davor, dass KI aufgrund ihres großen Einflusses auf Skaleneffekte und Netzwerke in verschiedenen Wirtschaftssektoren zum Kern künftiger Finanzkrisen werden könnte.
  • Um diese Bedenken auszuräumen, hat die SEC eine Regulierung vorgeschlagen, die Unternehmen, die KI in Finanzdienstleistungen einsetzen, dazu verpflichten würde, Interessenkonflikte zu erkennen, den Interessen der Anleger Vorrang einzuräumen und strenge Aufzeichnungspraktiken einzuhalten.
  • Gensler betont, dass Anlageberater und Algorithmenentwickler auch in einer KI-gesteuerten Finanzlandschaft weiterhin eine Sorgfalts- und Treuepflicht gegenüber ihren Kunden haben.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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