Sony Music hat mehr als 75.000 KI-Songkopien offline nehmen lassen
Kurz & Knapp
- Sony Music kritisiert die geplante Lockerung des britischen Urheberrechts in Großbritannien, welche KI-Unternehmen erlauben würde, geschützte Inhalte kostenlos kommerziell zu nutzen; das Unternehmen warnt vor potenziellen finanziellen Schäden für Künstler.
- Sony hat bisher mehr als 75.000 KI-generierte Fake-Songs entfernt, betroffen seien besonders populäre Künstler wie Harry Styles, Queen und Beyoncé; die tatsächliche Anzahl der Fälschungen könnte allerdings deutlich höher liegen.
- Gemeinsam mit anderen Musiklabels wie Universal und Warner klagt Sony gegen KI-Musikgeneratoren Suno und Udio, denen vorgeworfen wird, geschützte Songs ohne Erlaubnis zum Trainieren ihrer KI genutzt zu haben.
Der Musikkonzern Sony Music warnt vor den Folgen von KI-generierten Fake-Songs und kritisiert die geplante Lockerung des britischen Urheberrechts.
Sony Music hat nach eigenen Angaben mehr als 75.000 KI-generierte Fälschungen seiner Künstler aus dem Internet entfernen lassen. Laut einer mit den Bemühungen von Sony vertrauten Person sind bei den meisten Labels primär die populärsten Künstler betroffen - im Fall von Sony sind das Harry Styles, Queen und Beyoncé.
Die Enthüllung erfolgt im Rahmen einer Konsultation der britischen Regierung zu geplanten Änderungen im Urheberrecht. Diese sollen es KI-Unternehmen ermöglichen, urheberrechtlich geschützte Inhalte kostenlos für kommerzielle Zwecke zu nutzen. Ein Gesetzesentwurf, der von Künstlern wie Paul McCartney stark kritisiert wird.
Kritik an geplanter Urheberrechtsreform in UK
Sony warnt in seiner Stellungnahme an die britische Regierung, die der Financial Times vorliegt, vor "direkten kommerziellen Schäden" für legitime Künstler durch KI-generierte Aufnahmen. Die bisher entdeckten Fälschungen seien vermutlich nur die Spitze des Eisbergs, da die zuständigen Teams die Streaming-Dienste manuell nach Fakes durchsuchen und diese melden müssten.
Das Unternehmen bezeichnet die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen als "übereilt, unausgewogen und irreversibel". Sony betont, dass es bereits in "mehreren Verhandlungen" mit KI-Unternehmen über Lizenzvereinbarungen stehe. Die vorgeschlagenen Änderungen würden diese Aktivitäten eher einschränken als fördern. Sie könnten insbesondere kleine Künstler treffen, die nicht über die Mittel verfügten, sich zu wehren.
Mitte 2024 hat Sony zusammen mit anderen Musikkonzernen wie Universal und Warner eine Klage gegen die KI-Musikgeneratoren Suno und Udio eingereicht. Die Musikfirmen werfen den Start-ups vor, urheberrechtlich geschützte Tonaufnahmen ohne Erlaubnis für das Training ihrer KI-Modelle verwendet zu haben. Diese wehren sich mit dem Hinweis auf eine transformative und damit faire Nutzung der Daten. Auch die deutsche GEMA klagt gegen Suno.
Sony ist nicht grundsätzlich gegen KI-Technologie - das Unternehmen entwickelt selbst unter anderem einen KI-Musikeditor namens Instruct-MusicGen, der bestehende Songs per Textanweisung umschreiben kann, allerdings auf Basis lizenzierter Daten. Auch in den Bereichen Video und Gaming befasst sich Sony mit KI.
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