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Das KI-Start-up Stability AI, das für seinen Open-Source-Bildgenerator Stable Diffusion bekannt ist, befindet sich in Verkaufsgesprächen - trotz einer Bewertung von einer Milliarde Dollar hat es kein Geld.

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Stability AI, das Londoner Start-up hinter dem populären Open-Source-Bildgenerator Stable Diffusion, hat in den vergangenen Wochen Verkaufsgespräche mit mindestens einem potenziellen Käufer geführt, berichtet The Information. Die Website beruft sich dabei auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle.

Grund seien schwindende Barreserven. Das Londoner Start-up hinter dem populären Open-Source-KI-Bildgenerator Stable Diffusion hatte 2022 noch mehr als 100 Millionen Dollar von Investoren wie Coatue Management und Lightspeed Venture Partners eingesammelt und eine Bewertung von einer Milliarde Dollar erreicht.

In der Vergangenheit soll Stability AI unter anderem mit den KI-Unternehmen Cohere und Jasper über einen Verkauf gesprochen haben.

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Teure generative KI ohne Geschäftsmodell

Die Monetarisierung der weitgehend kostenlosen Software erwies sich jedoch als schwierig, insbesondere angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Rivalen wie OpenAI und Midjourney.

Hinzu kamen Führungsturbulenzen: Gründer und CEO Emad Mostaque trat im März zurück, nachdem Berichte über Missmanagement und Zweifel an seinem beruflichen Werdegang aufgetaucht waren.

Im Dezember 2022 sammelte Stability AI 101 Millionen US-Dollar von verschiedenen Risikokapitalgebern ein, bei einer Bewertung von 1 Milliarde Dollar. Zuletzt investierte Intel 20 Millionen US-Dollar, vorwiegend in Form von Rechenleistung.

Doch die Firma gab hohe Summen für Forschung und Rechenleistung aus, ohne tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Für 2023 wurden allein 99 Millionen US-Dollar an Rechenkosten prognostiziert, hauptsächlich für die AWS-Cloud.

Hinzu kamen 54 Millionen Dollar Personalkosten. Laut einer Finanzprognose vom Oktober 2023 standen Ausgaben von 153 Millionen Dollar Einnahmen von nur 11 Millionen Dollar gegenüber. Die liquiden Mittel sanken auf unter 4 Millionen Dollar. Laut The Information hat Stability AI derzeit rund 100 Millionen Dollar an Verbindlichkeiten bei Cloud-Anbietern.

Empfehlung

Im Falle eines Deals dürfte für den Käufer insbesondere die Übernahme der 70 bis 90 KI-Forscher und -Ingenieure von Stability AI von Interesse sein, neben einigen technischen Ansätzen und der etablierten Marke Stable Diffusion.

Kürzlich kaufte Microsoft indirekt das britische KI-Start-up Inflection AI, das ebenfalls milliardenschwer finanziert und bewertet war, aber mit ähnlich guten oder etwas schwächeren KI-Modellen wie OpenAI oder Anthropic letztlich keine Chance am Markt gehabt hätte. Auch hier war Microsoft vorwiegend an den Mitarbeitenden interessiert, die nun die interne KI-Entwicklung des Konzerns verstärken.

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Zusammenfassung
  • Das KI-Start-up Stability AI, Entwickler des Open-Source-Bildgenerators Stable Diffusion, führt trotz einer Bewertung von einer Milliarde Dollar Verkaufsgespräche, da die Barreserven schwinden.
  • Hohe Ausgaben für Forschung und Rechenleistung ohne tragfähige Geschäftsmodelle führten zu einem prognostizierten Defizit von 142 Millionen Dollar für 2023 und aktuellen Verbindlichkeiten von 100 Millionen Dollar bei Cloud-Anbietern.
  • Bei einem möglichen Verkauf dürften für den Käufer insbesondere die 70 bis 90 KI-Forscher und -Ingenieure von Stability AI sowie einige technische Ansätze und die Marke Stable Diffusion von Interesse sein.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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