KI und Gesellschaft

Ukraine setzt KI-gestützte autonome Angriffsdrohne ein - Bericht

Matthias Bastian

Saker

Die Ukraine soll autonome Drohnen auf dem Schlachtfeld einsetzen, die selbstständig militärische Objekte identifizieren und angreifen.

Die Website "New Scientist" berichtet, dass die Ukraine die autonome Quadrocopter-Drohne "Saker Scout" testet. Die Drohne kann entweder manuell bedient, als Aufklärer eingesetzt oder als autonome Angriffsdrohne auf das Schlachtfeld geschickt werden. Dabei kann sie drei Kilogramm Sprengstoff bis zu zwölf Kilometer weit fliegen und so selbst schwere Panzer zerstören.

Nach Informationen von New Scientist setzt die Ukraine die Drohne in "begrenztem Umfang" im autonomen Angriffsmodus ein: Es sei der erste bestätigte Einsatz eines "Killer-Roboters", so die Website.

Die Drohne greife zwar nur Objekte wie Panzer an, nicht aber Menschen. Durch die Explosionen könnten aber auch Menschen getötet werden, ohne dass ein Mensch zuvor einen Tötungsbefehl gegeben habe. Bisher gebe es keine bestätigten Opfer durch den Drohnen-Einsatz.

Vom Mittelstand ins Militär

Das ukrainische Unternehmen Saker hat sich nach der russischen Invasion der Entwicklung militärischer KI-Drohnen zugewandt. Ursprünglich wollte das Unternehmen KI-Dienstleistungen für Unternehmen entwickeln. Die Saker-Drohne soll 64 Arten von militärischen Objekten identifizieren können.

Bild: Saker

Dass die Ukraine Drohnen mit KI-Objekterkennung einsetzt, bestätigte der ukrainische Minister für digitale Transformation, Mykhailo Fedorov, im Juli. "Diese Drohnen sind mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, die dabei helfen wird, russische Ziele effektiv zu identifizieren und dann zu zerstören", sagte Fedorov.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine dient dieser auch als Testumgebung für autonome Waffensysteme und KI-Technologien und zeigt, wie KI militärische Konflikte verändern kann. Die ukrainische Armee nutzt unter anderem die türkische Bayraktar TB-2 und zivile Drohnen für Aufklärungs- und Kampfeinsätze. Auch die USA haben der Ukraine 100 Selbstmorddrohnen vom Typ "Switchblade" geliefert.

Die Lehren aus dem Ukraine-Krieg haben das US-Verteidigungsministerium veranlasst, auf die Entwicklung wirksamer Maßnahmen gegen billige autonome Drohnen zu drängen, da sie die traditionell teuren und konventionellen Mittel der Kriegsführung aushebeln können. So soll im Ukraine-Konflikt eine 2.000 Dollar billige DJI-Drohne einen millionenschweren russischen T-90-Panzer ausgeschaltet haben.

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