Einige Polizeibehörden in den USA setzen auf KI-Chatbots, um Einsatzberichte zu verfassen. Die Technologie soll Zeit sparen, wirft aber auch Fragen zur Zuverlässigkeit und rechtlichen Verwendbarkeit auf.
Die Polizei in Oklahoma City testet derzeit den Einsatz von KI-Chatbots zur Erstellung von Einsatzberichten, berichtet ABC News. Das auf der ChatGPT-Technologie basierende System namens "Draft One" des Unternehmens Axon kann innerhalb weniger Sekunden einen Bericht auf Basis der Audioaufnahmen von Körperkameras generieren. Polizist Matt Gilmore zeigte sich beeindruckt: "Es war ein besserer Bericht, als ich je hätte schreiben können, und er war zu 100 Prozent genau. Er floss besser."
Während Befürworter die Zeitersparnis loben, äußern Kritiker Bedenken hinsichtlich möglicher Fehler und Voreingenommenheit der KI. Der ansässige Aktivist aurelius francisco warnt: "Die Tatsache, dass die Technologie von demselben Unternehmen verwendet wird, das der Abteilung Taser zur Verfügung stellt, ist alarmierend genug." Er befürchtet, dass die Automatisierung "die Fähigkeit der Polizei erleichtert, Gemeindemitglieder zu belästigen, zu überwachen und ihnen Gewalt anzutun."
Bisher keine bundesweiten Richtlinien für KI-Einsatz
Derzeit wird die Technologie in Oklahoma City nur für kleinere Vorfälle ohne Festnahmen eingesetzt. In anderen Städten wie Lafayette, Indiana, ist der Einsatz weniger eingeschränkt. Polizeiexperte Andrew Ferguson mahnt zur Vorsicht: "Ich bin besorgt, dass die Automatisierung und die Leichtigkeit der Technologie dazu führen könnten, dass Polizeibeamte bei ihren Berichten weniger sorgfältig vorgehen." Er betont die Bedeutung präziser Polizeiberichte für rechtliche Entscheidungen.
Rick Smith, CEO von Axon, sieht dagegen großes Potenzial: "Sie werden Polizisten, weil sie Polizeiarbeit machen wollen, und die Hälfte des Tages mit Dateneingabe zu verbringen, ist einfach ein lästiger Teil des Jobs, den sie hassen". Von allen Produkten des Unternehmens habe Draft One bisher die positivsten Reaktionen erhalten. Beamte müssten jedoch weiterhin die Verantwortung für ihre Berichte übernehmen.