KI in der Praxis

US-Streitkräfte reagieren auf Bedrohungen durch günstige KI-Waffen

Maximilian Schreiner

Midjourney prompted by THE DECODER

Das Pentagon will mit neuen Waffen der Bedrohung durch KI-gesteuerte Abwehrsysteme begegnen.

Angesichts der zunehmenden Verbreitung billiger autonomer Drohnen auf dem Schlachtfeld drängt das US-Verteidigungsministerium auf die Entwicklung von Gegenmaßnahmen. Jüngste Kriege wie der in der Ukraine zeigen, wie diese billigen, aber intelligenten Technologien die traditionell teuren und konventionellen Mittel der Kriegsführung aushebeln können. Ein Beispiel: Eine 2.000 Dollar teure DJI-Drohne aus China war in der Lage, einen millionenschweren russischen T-90-Panzer auszuschalten.

Die unbestreitbare Effektivität dieser Waffen in verschiedenen Konfliktgebieten der Welt bewegt das Pentagon zum Handeln: Der Unterstaatssekretär für Forschung und Technologie im Verteidigungsministerium rief kürzlich die Industrie auf, sich an der Entwicklung von Waffen zu beteiligen, die die Bedrohungen aus allen Richtungen abwehren können, sei es aus der Luft, zu Lande, in Höhlen, auf oder unter Wasser.

DoD sucht nach einer vielseitigen Lösung für die UxS-Bedrohung

In dem Aufruf heißt es: "Domänenübergreifende, unbemannte Systeme (UxS) stellen weiterhin eine Bedrohung für die US-Streitkräfte auf der ganzen Welt dar. Diese Bedrohung nimmt in allen nationalen und internationalen Regionen zu."

In der Erklärung wird auf die Notwendigkeit von Waffen hingewiesen, die in der Lage sind, Aufklärungsfähigkeiten auszuschalten, Hindernisse für die Navigation zu errichten und kinetische, zielgerichtete Energie- und Kontrollabwehr einzusetzen, um physische und elektronische Angriffe zu neutralisieren. Darüber hinaus sollten Bewertungskapazitäten zur Verfügung gestellt werden, um die Wirksamkeit dieser Verteidigungsansätze zu messen.

Noch keine Lösung für die Bedrohung durch billige, smarte Drohnen

Zu den Hauptinteressengebieten des Pentagon gehören neuartige Sensoren, die KI und maschinelles Lernen nutzen, um Drohnen schneller und bereichsübergreifend zu identifizieren, autonome Abwehrtechnologien, die die Navigationssysteme und KI-Fähigkeiten gegnerischer Drohnen angreifen, sowie passive Abwehrmittel, die Schwächen in den KI-Algorithmen unbemannter Systeme ausnutzen oder potenzielle Drohnenziele tarnen.

Trotz Experimenten mit Drohnenabwehrtechnologien wie dem Epirus Leonidas von General Dynamics Land Systems, das Hochleistungsmikrowellen einsetzt, um Drohnen auszuschalten, hat das Verteidigungsministerium noch keine perfekte Lösung gefunden. Vertreter:innen der Industrie und des Verteidigungsministeriums wollen sich im Juli treffen, um Lösungen und Entwicklungsstrategien für die Drohnenabwehr zu diskutieren.