Alter Code treibt die moderne Welt an. IBM will das mit generativer KI für Code ändern und zielt dabei auf COBOL-Legacy-Code.
IBM hat ein neues KI-basiertes Produkt namens watsonx Code Assistant for Z angekündigt, das die Übersetzung von COBOL-Code in Java auf IBM Mainframes beschleunigen soll. Das Produkt nutzt ein KI-Modell mit 20 Milliarden Parametern, das auf über 100 Programmiersprachen trainiert wurde, um COBOL-Legacy-Code zu refaktorisieren, zu transformieren und zu validieren und so die mit Mainframe-Modernisierungsprojekten verbundenen Kosten und Risiken zu reduzieren.
Watsonx Code Assistant for Z wird im 4. Quartal 2023 verfügbar sein und im September auf der TechXchange vorgestellt.
COBOL treibt noch immer viele Unternehmen an
COBOL (Common Business Oriented Language) ist eine Programmiersprache für Geschäftsanwendungen, die in den 1950er Jahren entwickelt wurde und von der man heute annimmt, dass täglich mehr als 800 Milliarden COBOL-Zeilen in Produktionssystemen verwendet werden. Die Sprache ist daher nach wie vor in Finanzinstituten, Versicherungsgesellschaften, Fluggesellschaften, Einzelhandelsunternehmen und vielen anderen Unternehmen weit verbreitet.
Watsonx Code Assistant for Z soll Entwickler:innen helfen, COBOL-Geschäftslogik selektiv nach Java zu konvertieren und dabei die Mainframe-Funktionen zu erhalten. Das Produkt basiert auf dem watsonx.ai Code Model, einem der größten generativen KI-Modelle für Code mit Kenntnissen in 115 Sprachen und trainiert auf 1,5 Billionen Token.
Der generierte Java-Code wird für die Zusammenarbeit mit anderen Mainframe-Komponenten wie CICS, IMS und DB2 optimiert, um wichtige Funktionen beizubehalten, und soll daher sinnvoller sein als das komplette Neuschreiben von Anwendungen oder die direkte Konvertierung von COBOL in Java-Syntax, so IBM.
Code-KI könnte Entwicklung um 30 Prozent beschleunigen
Laut einer Studie von Gartner könnten KI-Assistenten wie der watsonx Code Assistant die Programmierzeit zukünftig um 30 Prozent reduzieren und von mehr als 80 Prozent aller Entwickler:innen genutzt werden.
IBM selbst unterstützt diesen Prozess bereits seit einiger Zeit und veröffentlichte beispielsweise im Mai 2021 die große Codedatenbank CodeNet. Als explizites Ziel nannte der Konzern schon damals die Migration von Code.