Microsofts Suchmaschine Bing soll Gerüchten zufolge bereits in den nächsten Wochen auf die neue Generation der GPT-Sprachmodelle von OpenAI setzen.
Im Januar kündigten Microsoft und OpenAI eine Ausweitung ihrer bestehenden Partnerschaft und Milliarden-Investitionen in die digitale Infrastruktur sowie die Forschung und Entwicklung von OpenAI an. Die KI-Modelle des Unternehmens sollen in den Verbraucher- und Unternehmensprodukten von Microsoft zum Einsatz kommen und über die Azure Cloud zur Verfügung gestellt werden.
Bereits vor der Ankündigung gab es zudem Gerüchte, dass Microsoft seine Bing-Suche mit ChatGPT oder einem verwandten Modell verbessern wolle. Nun berichtet Semafor unter Berufung auf Personen, die mit dem Produkt und den Einführungsplänen vertraut sind, dass es sich nicht um ChatGPT oder das zugrundeliegende GPT-3.5-Modell handelt, sondern um GPT-4.
OpenAIs GPT-4 soll kleiner und schneller sein
Den Quellen zufolge soll GPT-4 bereits in den nächsten Wochen in Bing integriert werden. Das neue Modell soll zudem deutlich schneller Antworten liefern als ChatGPT. Diese sollen zudem detaillierter sein und menschlicher klingen. Weitere Details sind nicht bekannt.
Für die Anwendung in einer Suchmaschine ist ein schnelleres Modell sinnvoll, möglicherweise verwendet Microsoft eine kleinere Variante eines größeren GPT-4-Modells. Außerdem könnte GPT-4 weitere Optimierungen wie Sparse Modeling verwendet und die Anzahl der verwendeten Trainingsdaten bei gleichbleibender Anzahl von Parametern erhöht haben.
ChatGPT-App und DALL-E für Videos kommen
Abseits der GPT-4-Gerüchte will Semafor erfahren haben, dass OpenAI eine ChatGPT-App für Smartphones starten möchte. Dies wäre der erste Schritt des Unternehmens in den lukrativen Mobilmarkt. Den Quellen zufolge soll OpenAI auch eine neue Funktion für DALL-E entwickeln, mit der Videos mit Hilfe von KI erstellt werden können. Ob es sich dabei um ein generatives KI-Modell für Videos wie Make-A-Video oder Imagen Video oder nur um eine Art KI-Videoeditor handelt, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Erst kürzlich hat OpenAI CEO Sam Altman die Erwartungen an GPT-4 gedämpft und damit Spekulationen über ein 100 Billionen Parameter umfassendes GPT-4 den Wind aus den Segeln genommen. Bereits 2021 deutete Altman an, sich GPT-4 werde sich eher durch Effizienz und Datenqualität auszeichnen als durch rohe Parameterzahl. Microsofts Pläne, das Modell für Bing zu nutzen, passt zu diesen Gerüchten. Das Unternehmen könnte damit noch vor Googles geplanter Chatbot-Suchmaschine eine qualitativ hochwertige Chat-Suche starten.