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Erste Nutzer:innen berichten über eine ChatGPT-Integration in Bing, die ihnen angezeigt wurde. Die Screenshots scheinen authentisch zu sein, aber Microsoft hat die Berichte bisher nicht kommentiert.

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Als erster berichtete der Student und Designer Owen Ying über das "neue Bing", das ihn als neue Edge-Startseite begrüßte. Laut Ying konnte er die ChatGPT- bzw. GPT-4-Integration kurz testen, bevor das System nicht mehr funktionierte.

Neben dem Suchbutton befindet sich nun zusätzlich ein Chatbutton, der eine Erklärungsseite für "das neue Bing" sowie das Chatinterface lädt, in dem man ChatGPT-ähnlich Fragen stellen kann und maschinell generierte Antworten mit Zitaten (siehe unten) erhält. Ferner macht die Bing-KI in einem Dialog Vorschläge für weitere Fragen.

Ein erster Blick auf Microsofts neues Bing mit GPT-4? | Video: Owen Yin via Twitter

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Auch andere Twitter-Nutzer berichteten über die neue Bing-Chatbot-Suche (siehe Quellen). Die herkömmliche Suche steht weiterhin zur Verfügung. Allerdings soll Microsoft bereits auf der Startseite der regulären Suche mit einer großen Hinweisbox und Beispiel-Chatanfragen auf das neue Angebot aufmerksam machen.

Die neue Bing-Startseite mit einer CTA-Box, die zum Chatten auffordert.
Microsoft weist über eine auffällige Hinweisbox auf das neue Suchangebot per Chatbot hin. | Bild: Owen Yin

Bei der Integration von OpenAIs Chat-Technologie in Bing soll es sich laut früherer Gerüchte angeblich um GPT-4 handeln, also eine fortschrittlichere Version des aktuellen ChatGPT, das noch auf GPT 3.5 basiert. GPT-4 soll schneller und detaillierter sein sowie menschlicher klingen. Die Integration in Bing soll "in den nächsten Wochen" geschehen.

Microsoft zitiert mit GPT-4 - und warnt vor Fehlern

Die wohl größte Neuerung der Integration gegenüber ChatGPT: Microsofts Such-Chatbot zitiert unter jeder Antwort weiterführende Quellen. Die Zitate sind im Stil einer wissenschaftlichen Arbeit an die einzelnen Aussagen angehängt.

Ein Screenshot eines Chatbot-Interface in der Bing-Suche.
Die Zitatfunktion soll eine wesentliche Neuerung von GPT-4 gegenüber ChatGPT sein. | Bild: Owen Yin via Twitter

Eine große Schwachstelle von ChatGPT ist, dass die KI - je nach Perspektive - nicht zitierfähig ist oder dass aufgrund von möglicherweise falschen Inhalten jede Chat-Information durch eine zusätzliche Recherche verifiziert werden müsste. Die Zitierfunktion könnte dieses Problem zumindest entschärfen.

Microsoft weist in den geleakten Screenshots auf das Fehlerpotenzial der Chatbot-Suche hin: "Bing wird von künstlicher Intelligenz angetrieben, daher sind Überraschungen und Fehler möglich. Überprüfen Sie die Fakten und teilen Sie uns Ihr Feedback mit, damit wir lernen und uns verbessern können".

Empfehlung

Die neue Bing-Suche soll über eine Warteliste sukzessiv verfügbar gemacht werden. Der Link auf die Warteliste führt noch auf eine Fehlerseite, die dann auf die Bing-Startseite umleitet.

Auch Google arbeitet an einer Chatbot-Integration in die Suche, das bestätigte Alphabet-CEO Sundar Pichai. Die neue Google-Suche könnte am 8. Februar vorgestellt und zeitnah ausgerollt werden. Google soll aus Angst vor Regulierung besonderen Wert auf die Sicherheit und Nachvollziehbarkeit der eigenen Chatbot-Antworten legen.

Chatbot-Suche mit Zitaten wird Publishern Kopfzerbrechen bereiten

Sollte sich Microsofts Chatbot-Integration in Bing in dieser Form als echt erweisen und Google einen ähnlichen Weg einschlagen, dürfte dies Website-Betreibern und insbesondere Verlagen Kopfzerbrechen bereiten.

Zwar werden die Seiten der Content-Angebote als Quelle angezeigt. Aber durch die sofortige Chat-Antwort werden die Klickraten auf die weiterführenden Inhalte deutlich sinken im Vergleich zur regulären Suche. Das bedeutet weniger Website-Besuchende - und damit in vielen Fällen weniger Einnahmen.

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Microsoft oder auch Google hätten dagegen mehr Interaktion auf den eigenen Suchergebnisseiten, eine höhere Verweildauer und damit potenziell mehr Möglichkeiten, Suchanfragen zu monetarisieren. Je nachdem, wie nah der generierte Text am Quelltext formuliert ist, könnte es jedoch zu Urheberrechtsdiskussionen kommen.

Auf dem Weg in diese neue Such-Zukunft sind noch viele weitere Fragen offen, aber Microsoft und damit zwangsläufig auch Google scheinen bereit, erst einmal mit Produkten Fakten zu schaffen, um dann mit den Beteiligten zu verhandeln. Also alles wie immer.

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Zusammenfassung
  • Im Internet sind erste Bilder von einer Chat-KI in Bing aufgetaucht. Stimmen die Gerüchte, handelt es sich um ein Chat-System basierend auf GPT-4.
  • Die größte Neuerung ist, dass die Chat-KI jetzt Quellen zu Aussagen ausspielt.
  • Sollte sich Microsofts Chatbot-Integration in Bing in dieser Form als echt erweisen und Google einen ähnlichen Weg einschlagen, dürfte dies Website-Betreibern und insbesondere Verlagen Kopfzerbrechen bereiten.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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