Update vom 19. April 2023:
Bloomberg berichtet über einen ersten ChatGPT-Test des japanischen Ministeriums für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei. Der Chatbot soll Dokumente vereinfachen und zugänglicher machen.
Konkret soll ChatGPT dabei helfen, Online-Handbücher für das Ausfüllen von Anträgen auf Subventionen und öffentliche Unterstützung zu aktualisieren. Dabei soll es sich um Tausende Webseiten handeln, auf denen jedes Jahr Änderungen der Vorschriften vorgenommen werden müssen. Eine arbeitsintensive Aktualisierung, die nun an OpenAIs Chatbot ausgelagert werden soll.
Dies ist der erste KI-Test in der japanischen Zentralregierung. Aus Datenschutz- und Sicherheitsgründen verarbeitet ChatGPT nur öffentlich zugängliche Informationen.
Ursprünglicher Artikel vom 10. April 2023:
OpenAI plant Japan-Expansion und verhandelt mit Europa
OpenAI-Chef Sam Altman verhandelt mit dem japanischen Premierminister Fumio Kishida über ChatGPT in Japan. OpenAI will sich künftig an den europäischen Datenschutz halten.
Japan erwägt den Einsatz von KI-Technologie wie OpenAIs Chatbot ChatGPT. Dazu sei OpenAI-Chef Sam Altman zu Besuch gewesen und habe Kishida über Chancen und Risiken der Technologie informiert, sagt Kabinettschef Hirokazu Matsuno laut Reuters.
Themen seien unter anderem Datenschutz und Urheberrecht gewesen. Zwei Fragen, die auch Europa und den Rest der Welt im Zusammenhang mit KI beschäftigen.
"Wir hoffen, etwas Großes für das japanische Volk aufzubauen und die Modelle für die japanische Sprache und Kultur zu verbessern", sagte Altman nach dem Treffen.
Laut Matsuno wird die japanische Regierung den Einsatz der Technologie erst in Betracht ziehen, wenn Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Cybersicherheit ausgeräumt sind.
Japans Digitalminister Taro Kono hofft, KI und ChatGPT bei einem Treffen der G7-Digitalminister Ende April diskutieren zu können, um eine gemeinsame Botschaft zu formulieren.
OpenAI vs. Europa: Altman verspricht italienische Datenschutzbehörde Korrekturen
Im DSGVO-Konformitätsstreit mit der italienischen Datenschutzbehörde hat Altman in einem Videotelefonat mit den Verantwortlichen gesprochen und Verbesserungen versprochen. Wie genau diese Verbesserungen aussehen könnten, ist nicht bekannt.
OpenAI hat zeitgleich eine Stellungnahme auf der eigenen Website veröffentlicht, in der es unter anderem beschreibt, künftig bessere Filter gegen private Daten einzusetzen, private Daten nicht für das KI-Training zu verwenden und - "soweit möglich" - diese Daten auf Wunsch der Nutzerinnen und Nutzer aus dem System zu löschen. Wann und in welchem Umfang diese Maßnahmen umgesetzt werden, ist nicht bekannt.
OpenAI dürfte Interesse daran haben, möglichst schnell zu einer Einigung mit der italienischen Behörde zu kommen. Andere europäische Datenschutzbehörden sind dem Beispiel Italiens gefolgt und ermitteln ebenfalls gegen OpenAI. Italien könnte einen Präzedenzfall für das europäische Datenschutzrecht schaffen.
"Organisationen, die generative KI entwickeln oder einsetzen, sollten ihre Datenschutzverpflichtungen von Anfang an berücksichtigen und einen Ansatz des Datenschutzes durch Technik und durch Voreinstellungen verfolgen. Dies ist nicht optional - wenn sie personenbezogene Daten verarbeiten, ist es gesetzlich vorgeschrieben", schreibt der britische Datenschutzbeauftragte Stephen Almond in einer Pressemitteilung.