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Google kann oder will nicht gegen KI-Inhalte in der Suche vorgehen, Content-Spammer nutzen das aus. Google verdient daran.

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Laut einer Studie von Newsguard, einem Technologieunternehmen, das die Qualität von Nachrichten und Informationen im Internet bewertet, schalten 141 Marken wahrscheinlich unwissentlich programmatische Werbung auf minderwertigen Seiten mit KI-Inhalten, die "wenig oder keiner menschlichen Kontrolle" unterliegen.

Newsguard klassifiziert diese Seiten als "Unreliable Artificial Intelligence-Generated News" (UAIN). Allein im letzten Monat sei diese Kategorie von 49 auf 217 erfasste Seiten angewachsen. Das Tracking identifiziere etwa 25 neue UAIN-Seiten pro Woche.

Die Seiten werden anhand von Fehlermeldungen von KI-Modellen wie "As an AI language model" von ChatGPT identifiziert. Da diese Methode ungenau ist, geht Newsguard von einer hohen Dunkelziffer nicht erkannter Seiten aus.

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Die Seiten verwenden Chatbots wie ChatGPT, um Artikel zu generieren oder bestehende Artikel von großen Verlagen umzuschreiben. Die Qualität scheint gut genug zu sein, um von den Anti-Spam-Detektoren der Werbetechnologie-Unternehmen nicht erkannt zu werden. Eine der untersuchten Websites soll mehr als 1.200 Artikel pro Tag veröffentlicht haben. Jeder Artikel wird als Werbefläche genutzt.

Google profitiert von KI-Spam

Auf 55 der als UAIN klassifizierten Seiten schalteten 141 etablierte Marken insgesamt 393 programmatische Werbeanzeigen. Die Anzeigen wurden in den USA, Deutschland, Frankreich und Italien ausgeliefert.

356 dieser 393 Anzeigen, also mehr als 90 Prozent, stammten von Google Ads, Googles eigenem Angebot für Werbeanzeigen auf Webseiten. Google verdient an jeder eingeblendeten Werbeanzeige mit.

Werbetreibende können zwar bestimmte Websites von der Anzeigenschaltung ausschließen. Dies erfordert jedoch eine intensive Beschäftigung mit der Materie und ist aufwendig in der Pflege.

In der Online-Werbung ist Google allmächtig: Mit Google Ads und Google Adsense kontrolliert der Konzern die Gebote der Werbetreibenden und die Auslieferung auf den Webseiten, auf denen die Anzeigen der Werbetreibenden erscheinen.

Empfehlung

Über die Google-Suche und Angebote wie News und Discover beeinflusst Google zudem die Sichtbarkeit der Seiten, auf denen die eigene Werbung läuft.

Gerade für westliche Verlage ist Google in den meisten Fällen der mit Abstand wichtigste Traffic-Lieferant. Eine Abstrafung oder Nichtberücksichtigung durch Google kommt einer Geschäftsaufgabe gleich.

Googles KI-Dilemma

Google steht beim Thema KI-Content vor einem Dilemma: Einerseits gefährden massenhaft automatisch generierte Inhalte das eigene Kerngeschäft der Suche, da das freie Internet zunehmend überfrachtet und damit für alle Beteiligten schwerer kontrollierbar wird.

Jedoch wäre es eine Doppelmoral von Google, KI-generierte Inhalte anderer pauschal abzulehnen, während es selbst mit der "Search Generative Experience" KI-Texte in großem Umfang in die Suche integriert. Selbst wenn Google KI-Inhalte entwerten wollte: Es ist unklar, ob dies technisch möglich wäre.

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Zuletzt hatte Google erklärt, nicht pauschal gegen KI-Inhalte vorzugehen, wenn diese nützlich seien. Hier scheint ein Umdenken stattgefunden zu haben: Im April 2022 erklärte Googles Suchmaschinensprecher John Mueller, dass es sich bei KI-Inhalten um automatisch generierte Inhalte handele, die gegen die Richtlinien für Webmaster verstoßen würden. "Wir würden das als Spam klassifizieren", so Mueller.

Ein Teil der Wahrheit dürfte sein, dass es für Google keine Lösung ist, KI-Inhalte als Spam zu klassifizieren, wenn weite Teile von Wirtschaft und Gesellschaft Textgeneratoren nutzen - und dass die zuverlässige Erkennung von KI-generierten Inhalten aufwendig bis unmöglich ist.

Das Spam-Problem nicht neu. Schon mit GPT-3 generierten die ersten Nutzer:innen etwa Fake-Blogs mit generischen Inhalten zu Lebenshilfe oder Selbstoptimierung, die ohne großen Aufwand tausende Leser:innen gewannen, diese sogar kommentierten, im Glauben, es mit Menschen zu tun zu haben.

Die Untersuchung von Newsguard zeigt jedoch erstmals, wie massiv das Wachstum in diesem Bereich aufgrund der immer mächtigeren Sprachmodelle ist.

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Zusammenfassung
  • Eine Studie von Newsguard zeigt, dass viele Marken unwissentlich Werbung auf Websites schalten, deren Inhalte ausschließlich von KI generiert werden. Die Anzahl solcher Websites wächst schnell und die Dunkelziffer ist hoch.
  • Diese Websites verwenden Chatbots wie ChatGPT, um Artikel zu generieren oder bestehende Artikel umzuschreiben. Die Qualität dieser Inhalte scheint gut genug zu sein, um von Anti-Spam-Detektoren nicht erkannt zu werden.
  • Google profitiert von diesen KI-generierten Inhalten, da über 90 Prozent der auf diesen Seiten geschalteten Anzeigen von Google Ads stammen.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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