Der Wirbel um generative KI ist groß, auch weil sich die Technologie in kurzer Zeit mit enormer Geschwindigkeit entwickelt hat. Lässt sich dieses Tempo halten?
In einem Interview mit dem Handelsblatt sagt Microsoft-Gründer Bill Gates, es gebe viele Gründe zu glauben, dass die GPT-Technologie ein Plateau erreicht habe.
Bei OpenAI arbeiteten zwar "viele gute Leute", die davon überzeugt seien, dass GPT-5 deutlich besser sein werde als GPT-4, darunter auch OpenAI-CEO Sam Altman.
Doch Gates sieht eine Grenze erreicht - räumt aber ein, dass er sich irren könnte. Als Maßstab nannte er den großen Qualitätssprung von GPT-2 zu GPT-4, der "unglaublich" gewesen sei.
Derzeit ist nicht bekannt, wann OpenAI mit dem Training für GPT-5 beginnen oder das Modell auf den Markt bringen könnte. Gerüchten zufolge arbeitet das Unternehmen an verschiedenen Prototypen mit dem Hauptziel, die Effizienz der Modelle zu steigern und damit die Kosten zu senken.
Zwei bis fünf Jahre bis zu fehlerfreier KI
Dennoch sieht Gates großes Potenzial in der heutigen KI, insbesondere wenn die hohen Entwicklungskosten und die Fehleranfälligkeit reduziert und die Zuverlässigkeit verbessert werden. Diese Entwicklung hält er in den nächsten zwei bis fünf Jahren für realisierbar.
Als weiteren wichtigen Meilenstein nennt Gates die Entwicklung einer nachvollziehbaren KI. "Es ist seltsam, wir kennen den Algorithmus, aber wir wissen nicht wirklich, wie er funktioniert", sagt Gates. Auch diese Aufgabe hält Gates für lösbar, allerdings erst "im nächsten Jahrzehnt".
Gates ist zwar nicht mehr in offizieller Funktion in das Tagesgeschäft von Microsoft involviert, arbeitet aber weiterhin als Berater und kennt auch das Führungsteam von OpenAI und dessen Ideen. Microsoft ist mit 49 Prozent größter Anteilseigner von OpenAI.
Bereits im Februar 2023 erklärte Gates gegenüber Forbes, dass er nicht glaube, dass der von OpenAI gewählte Ansatz zur Entwicklung von KI-Modellen ohne explizite symbolische Logik weiter skalieren werde. OpenAI habe ihn jedoch davon überzeugen können, dass die Skalierung zu signifikanten emergenten Fähigkeiten führen könne.