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Die Posse um OpenAI geht in die nächste Runde: Sam Altman und Greg Brockman werden offenbar am Montag ihre Arbeit in gewohnter Rolle wieder aufnehmen.

Wie mehrere US-Medien berichten, verhandelt der OpenAI-Vorstand mit Sam Altman über eine Rückkehr als CEO. Ausschlaggebend sei der Druck von Investoren wie Microsoft und anderen Geldgebern sowie von führenden Mitarbeitern. Microsoft-CEO Satya Nadella soll sich persönlich für Altman eingesetzt haben.

Intern soll Chief Strategy Officer Jason Kwon in einem Memo bereits Optimismus verbreitet haben, dass Altman und mit ihm Brockman zurückkehren würden, berichtet The Information.

Auch die Senior Scientists, die im Zuge von Altmans Rauswurf ebenfalls gegangen waren, sollen zurückkehren. OpenAI solle ein Ort für Menschen bleiben, die auf höchstem Niveau an KI-Forschung, -Sicherheit, -Produkten und -Politik arbeiten wollen, schreibt Kwon.

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Zuletzt hieß es, Altman stehe einer Rückkehr noch ambivalent" gegenüber und fordere strukturelle Veränderungen in der Unternehmensführung.

Auf Twitter schreibt er bereits: "Ich liebe das OpenAI-Team so sehr". Interims-CEO Mira Murati und Greg Brockman antworten auf den Tweet mit einem Herz-Emoji. Es sieht also nach einer Einigung aus.

Bild: Sam Altman via Twitter.com

Laut The Verge ist die Sache aber noch nicht ausgestanden: Der Vorstand habe zwar grundsätzlich zugestimmt, Altman und Brockman zurückzuholen und selbst zurückzutreten, habe aber eine Frist verstreichen lassen, zu der viele Mitarbeitende kündigen wollten.

Auf Twitter.com äußern sich auch OpenAI-Angestellte bereits motiviert über die erwartete Rückkehr Altmans. "Ich glaube wirklich, dass das OpenAI-Team in den kommenden Monaten stärker sein wird als je zuvor", schreibt Will Depue.

Bild: via twitter.com

Sutskevers seltsamer Schachzug

Ilya Sutskever und Board Director Adam D’Angelo, CEO von Quora, dürften nach Altmans Rückkehr ziemlich sicher aus dem Board fliegen. Ob auch Sutskever das Unternehmen verlassen muss, ist unklar. Er spielt auch inhaltlich eine wichtige Rolle bei OpenAI. Als neues Vorstandsmitglied ist unter anderem Bret Taylor im Gespräch, der ehemalige Co-CEO von Salesforce Inc.

Empfehlung

The Information bestätigt erneut, dass sich der Streit zwischen Sutskever und Altman vor allem an der Ausrichtung von OpenAI im Kontext des Gegensatzes zwischen Kommerzialisierung und Sicherheit entzündet habe. Offiziell bestätigt ist dies nicht.

Aber gehen wir davon aus, dass die Quellen in diesem Fall richtig liegen: Ein Rauswurf Altmans hätte vermutlich dafür gesorgt, dass sich die Befürworter einer schnellen KI-Entwicklung um Altman und Brockmans neue KI-Firma scharen, mit der Altman dem verbliebenen OpenAI bereits gedroht hatte. Diese Firma hätte wohl viel Kapital und Talent auf sich gezogen.

Die Befürworter einer langsamen Entwicklung hingegen hätten sich um Sutskever, Murati und OpenAI versammelt - wären aber im Vergleich zur schnellen Truppe unterfinanziert gewesen, wenn Investoren abgesprungen wären und gleichzeitig die Kommerzialisierungsgeschwindigkeit reduziert worden wäre.

Zudem hätte die schnelle Truppe keine Bremser mehr im Team gehabt. Das Ergebnis wäre, folgt man der Logik Sutskevers, ein umso höheres Sicherheitsrisiko und dass OpenAI, also auch er und seine Sicherheitsforschung, insgesamt an Bedeutung verlieren würde. Ein Bärendienst für die KI-Sicherheit.

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Zusammenfassung
  • Sam Altman und Greg Brockman sollen auf Druck von Investoren wie Microsoft und Führungskräften in ihre Ämter zurückkehren. Der Vorstand würde neu besetzt werden.
  • Microsoft-CEO Satya Nadella soll sich persönlich für Altmans Rückkehr eingesetzt haben. Auch leitende Wissenschaftler, die das Unternehmen während Altmans Weggang verlassen wollten, sollen an Bord bleiben.
  • Der Streit zwischen Altman und Ilya Sutskever, dem leitenden Wissenschaftler von OpenAI, soll sich um die Balance zwischen Kommerzialisierung und Sicherheit in der Ausrichtung des Unternehmens gedreht haben. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es allerdings nicht.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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