Axel Springer und Microsoft erweitern ihre Partnerschaft und wollen gemeinsam neue KI-basierte Chat-Erlebnisse für den Medienkonzern entwickeln. Die Kooperation umfasst auch Werbetechnologien, Inhalte und Cloud-Dienste.
Der deutsche Medienkonzern Axel Springer und der US-Technologiegigant Microsoft haben eine umfassende Partnerschaft angekündigt, die sich auf Werbung, Künstliche Intelligenz (KI), Inhalte und Cloud Computing erstreckt.
Ein Aspekt der Zusammenarbeit ist die Entwicklung von KI-Angeboten. Die Kooperation soll die KI-Aktivitäten von Axel Springer, das bereits ein umfangreiches Lizenzabkommen mit dem Microsoft-Partner OpenAI geschlossen hat, weiter vorantreiben.
"In der neuen KI-Ära sind Partnerschaften entscheidend, um unabhängigen Journalismus zu erhalten und zu fördern und gleichzeitig eine florierende Medienlandschaft zu sichern", sagte Mathias Döpfner, CEO von Axel Springer.
Microsoft-CEO Satya Nadella spricht von einer neuen "Art und Weise, wie Menschen online nach Inhalten suchen und diese konsumieren". Das neue Chat-Angebot soll über die "Chat Ads API" von Microsoft Advertising werbefinanziert werden.
Die Partnerschaft umfasst auch die Erweiterung der Inhalte von Axel Springer auf Microsoft Start-MSN sowie die Migration der SAP-Lösungen des Medienkonzerns in die Microsoft Azure Cloud.
Axel Springer eilt in generative KI
Axel Springer setzt damit seine Expansion in neue KI-Geschäftsmodelle konsequent fort. Schon zuvor hatte der Medienkonzern eine umfangreiche Partnerschaft mit OpenAI angekündigt, in deren Rahmen Inhalte von Axel Springer in ChatGPT integriert und für das KI-Training genutzt werden sollen.
Darüber hinaus erhält Axel Springer von OpenAI eine Einmalzahlung für historische Inhalte sowie regelmäßige Lizenzeinnahmen für aktuelle Inhalte, die über Web Scraper in ChatGPT geladen werden.
Im Juni 2023 hatte Axel Springer erste Entlassungen im Zusammenhang mit einer "KI-Offensive" angekündigt. Zudem wurde eine spezielle Initiative für generative KI gegründet, die sich auf Produktforschung, Partnerschaften und die Entwicklung disruptiver KI-Szenarien konzentrieren soll.
Die Partnerschaft von Axel Springer mit Microsoft fügt sich in einen Trend ein, bei dem große Technologieunternehmen wie OpenAI, Microsoft, Google und Apple Verträge mit ausgewählten Medienunternehmen abschließen. Diese Deals umfassen meist sowohl die Verbreitung von Nachrichten als auch die Lizenzierung von Trainingsdaten.