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Update
  • Recherchen von Reuters und der Financial Times ergänzt

Update vom 26. August 2024:

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Reuters und die Financial Times berichten übereinstimmend, dass chinesische Tech-Riesen wie Alibaba, Tencent, Baidu und ByteDance trotz US-Exportbeschränkungen ihre Investitionen in KI-Infrastruktur massiv erhöhen und weiter Technologie aus den USA beziehen.

Laut Finanzberichten haben Alibaba, Tencent und Baidu ihre Investitionsausgaben im ersten Halbjahr 2023 auf 50 Milliarden Yuan (7 Milliarden Dollar) verdoppelt, um Prozessoren und Infrastruktur für das Training von Large Language Models zu beschaffen. Auch der TikTok-Mutterkonzern ByteDance hat seine KI-Ausgaben stark erhöht. Insgesamt hängen die Ausgaben aber weit hinter den USA zurück (106 Milliarden US-Dollar).

Eine Reuters-Analyse von mehr als 50 chinesischen Ausschreibungsdokumenten zeigt, dass mindestens elf chinesische Einrichtungen, darunter Universitäten und Forschungsinstitute, versuchen, über Cloud-Dienste von Amazon, Microsoft und anderen Anbietern Zugang zu US-Chips und KI-Fähigkeiten zu erhalten, die sie sonst nicht erwerben können. Dabei nutzen sie Lücken in den US-Sanktionen, indem sie beispielsweise leistungsschwächere Nvidia-Chips wie den H20 in großen Mengen kaufen oder die Dienste über chinesische Zwischenhändler beziehen.

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Amazon bietet chinesischen Organisationen nicht nur Zugang zu fortschrittlichen KI-Chips, sondern auch zu Modellen wie Anthropics Claude, die sie sonst nicht nutzen könnten. Die USA erwägen nun eine Verschärfung der Regeln, um den Fernzugriff auf US-Technologie über die Cloud einzuschränken. Auch OpenAI schränkte im Juli den API-Zugang aus China ein.

Ursprünglicher Artikel vom 4. August 2024:

Eine Recherche der New York Times zeigt, dass in China trotz US-Exportbeschränkungen ein reger Handel mit fortschrittlichen KI-Chips stattfindet. Dutzende Anbieter in Shenzhen wickeln teils Geschäfte im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar ab.

Laut einer Untersuchung der New York Times floriert in China trotz US-Exportverboten für fortschrittliche KI-Chips ein reger Handel mit den Chips, primär von Nvidia. Reporter fanden in Shenzhen Dutzende Anbieter, die teils Geschäfte im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar abwickeln.

Ein Händler zeigte Reportern Fotos und Nachrichten, die eine Lieferung von über 2.000 der fortschrittlichsten Nvidia-Chips im Wert von 103 Millionen Dollar von Hongkong auf das chinesische Festland im April belegen sollen. Solche Deals seien keine Seltenheit, Kunden würden oft 200 bis 300 Chips auf einmal ordern, so mehrere Händler.

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Die genaue Menge sei unklar, doch die Verkäufe, von denen Händler der New York Times berichteten, seien weit größer als bisher bekannt. Nvidia und andere US-Firmen beteuern, sich an die Exportregeln zu halten, könnten aber nicht alles in ihrer Vertriebskette kontrollieren. Beweise, dass verbotene Chips auf den Märkten direkt von Nvidia stammten, gab es nicht.

Mehr als ein Dutzend staatliche Organisationen, darunter auch dem Militär nahestehende, kauften den Recherchen zufolge ebenfalls blockierte Chips. Diese wurden auch für die chinesische Forschung an Atomwaffen, Torpedos und Tarnkappenjägern verwendet. Nvidia verkauft weiterhin legal schwächere KI-Chips an chinesische Firmen, darunter 24 Partner mit militärischen Verbindungen.

Die betroffenen Unternehmen umgehen die Beschränkungen durch neue Partnerschaften und Tochtergesellschaften im Ausland. Beispielsweise gründeten Manager von Sugon nach den US-Sanktionen Nettrix, das heute einer der größten KI-Serverhersteller Chinas ist. Nvidia, Intel und Microsoft arbeiten mit dem Unternehmen zusammen.

Exportverbote sind eine "enorm schwierige Aufgabe"

Die Exportbeschränkungen wurden im September 2022 eingeführt und sollen verhindern, dass China, Russland und Iran fortschrittliche KI-Chips erhalten, die Durchbrüche ermöglichen könnten, insbesondere für militärische Anwendungen. Um auch den Zugriff über Drittländer zu verhindern, führten die USA auch Exportbeschränkungen in einige Länder des Nahen Ostens ein.

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"Das ist eine enorm schwierige Aufgabe und ich mache mir keine Illusionen, dass wir es perfekt machen", sagt Handelsministerin Gina Raimondo der New York Times zu den Exportkontrollen.

Seit der Einführung der Regelung wurde sie immer wieder angepasst und auf neue technische Entwicklungen adaptiert. US-Chiphersteller dürfen zudem keine Chip-Fabriken in China bauen.

Das KI-Wettrennen zwischen den USA und China könnte sich weiter zuspitzen: Die USA sollen derzeit auch ein Verbot von KI-Modellen in Betracht ziehen. Zuletzt schränkte OpenAI den Zugang zur eigenen Programmierschnittstelle aus China und einigen anderen Ländern ein. Sam Altman, CEO von OpenAI, warnte explizit vor den Risiken fortgeschrittener KI-Modelle in den Händen autoritärer Regime.

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Zusammenfassung
  • Trotz US-Exportverboten für fortschrittliche KI-Chips findet in China laut einer Recherche der New York Times ein reger Handel mit den Chips statt, primär von Nvidia. Reporter fanden in Shenzhen Dutzende Anbieter, die teils Geschäfte im Wert von über 100 Millionen Dollar abwickeln.
  • Auch mehr als ein Dutzend staatliche Organisationen in China, darunter militärnahe, kauften laut der Recherche gesperrte Chips. Diese wurden auch für chinesische Forschung zu Nuklearwaffen, Torpedos und Tarnkappenjägern genutzt. Beteiligte Unternehmen umgehen die Restriktionen durch neue Partnerschaften und Auslandstöchter.
  • Die im September 2022 eingeführten Exportbeschränkungen sollen verhindern, dass China, Russland und Iran fortschrittliche KI-Chips erhalten, die Durchbrüche ermöglichen könnten, insbesondere für militärische Anwendungen. Handelsministerin Gina Raimondo räumte ein, dass die Umsetzung der Kontrollen eine enorm schwierige Aufgabe sei.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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