Microsoft integriert seinen KI-Assistenten Copilot Pro in Microsoft 365. Der Schritt könnte darauf hindeuten, dass das separate Angebot die Erwartungen nicht erfüllt.
Microsoft erweitert sein Office-Abo Microsoft 365 um KI-Funktionen. Wie der Konzern mitteilt, werden die Copilot-Features zunächst in ausgewählten asiatischen Ländern und Ozeanien in die Personal- und Family-Abonnements integriert.
Nutzerinnen und Nutzer erhalten laut Microsoft ein monatliches Kontingent an KI-Credits für die Nutzung von Copilot in Word, Excel, PowerPoint, Outlook, OneNote und dem KI-Bildgenerator Designer. Wer mehr benötigt, muss auf das wie gehabt erhältliche separate Copilot Pro-Abo für 22 Euro im Monat upgraden.
Im Zuge der Integration erhöht Microsoft zudem die Preise für Microsoft 365. In Australien beispielsweise steigen die Kosten von 4 auf 5 australische Dollar. Die Preiserhöhung gilt für bestehende Abonnenten ab der nächsten Verlängerung.
Ob und wann die Copilot-Integration und die Preiserhöhung nach Europa und in die USA kommen, geht aus der Ankündigung nicht hervor.
Wächst Copilot zu langsam?
Die Integration von Copilot Pro in die Standardpakete könnte ein Zeichen dafür sein, dass die separate Vermarktung von Copilot Pro nicht den Erwartungen entspricht.
Zwar nutzen nach Angaben von Microsoft bereits 70 Prozent der Fortune-500-Unternehmen Copilot für einen Teil ihrer Beschäftigten. Konkrete Copilot-Umsätze nennt der Konzern jedoch nicht, was ein Indiz dafür ist, dass diese im Verhältnis zu den enormen Investitionen in die KI-Technologie enttäuschend sind.
Auch Microsoft-Finanzchefin Amy Hood äußerte sich in der letzten Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen zurückhaltend zum Wachstum von Copilot in Office: "Wir sehen weiterhin ein Wachstum bei den M365 Copilot-Nutzern und wir erwarten, dass der damit verbundene Umsatz im Laufe der Zeit allmählich weiter steigen wird."
Microsoft rechnet zwar insgesamt mit enormen Umsätzen durch KI und spricht vom am schnellsten wachsenden Produkt in der Unternehmensgeschichte. Das bezieht sich jedoch in erster Linie auf die starken Cloud-Zahlen, die vom KI-Wirbel profitieren.
Langfristig werden sich die Cloud-Zahlen aber nur dann bestätigen, wenn die Menschen KI-Anwendungen generell - und das gilt für Copilot genauso wie für ChatGPT und andere KI-Tools - im Arbeitsalltag als nützlich empfinden.