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Trump hebt Bidens Sicherheitsregeln für Künstliche Intelligenz auf

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Screenshot THE DECODER

Donald Trump hat als eine seiner ersten Amtshandlungen die KI-Sicherheitsverordnung seines Vorgängers Joe Biden außer Kraft gesetzt. Damit entsteht ein Regulierungsvakuum für KI-Entwicklung in den USA.

Mit der Aufhebung von Executive Order 14110 zur "sicheren, geschützten und vertrauenswürdigen Entwicklung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz" hat Donald Trump eine der wichtigsten KI-Regulierungen der USA mit einem Federstrich beseitigt. Die Verordnung war Teil eines Pakets von 78 Biden-Erlassen, die Trump unmittelbar nach Amtsantritt widerrief.

Bidens Verordnung hatte im Oktober 2023 erstmals verbindliche Sicherheitsstandards für KI-Entwickler in den USA eingeführt. Unternehmen waren verpflichtet, die Ergebnisse von Sicherheitstests ihrer KI-Systeme mit der Regierung zu teilen. Auch der Schutz vor KI-generierten Täuschungen und die Entwicklung von Standards für KI-Wasserzeichen waren vorgesehen.

Bidens Executive Order 14110 ist auf der Webseite des Weißen Hauses bereits nicht mehr verfügbar, kann aber noch über eine Archiv-Webseite eingesehen werden.

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EU AI Act steht als einziges Regelwerk allein da

Mit Trumps Entscheidung steht der europäische AI Act als einziges verbindliches Regelwerk für KI-Entwicklung weitgehend isoliert da. Während China seine KI-Industrie zwar stark staatlich lenkt, aber vor allem auf schnelle Entwicklung setzt, verzichten die USA nun offenbar komplett auf verbindliche Sicherheitsstandards.

Das könnte zu einem noch schnelleren KI-Wettlauf führen: Auf der einen Seite die nun national weitgehend unregulierte KI-Entwicklung in den USA mit einem Flickenteppich widersprüchlicher Gesetze der Bundesstaaten, andererseits Chinas staatlich stark forcierte KI-Industrie - und dazwischen die EU mit ihren vergleichsweise strengen Regeln für KI-Sicherheit, die noch dazu bei der Entwicklung und Distribution großer KI-Modelle hinterherhinkt.

Der EU-AI-Act könnte so noch mehr zum Bremsblock für ausländische Unternehmen werden, die in Europa KI-Produkte anbieten wollen. Zuletzt verzichteten Tech-Konzerne wie Meta oder OpenAI bereits auf die Veröffentlichung einzelner KI-Produkte und -Features in der EU, wahrscheinlich auch um Druck auf die Regulatoren auszuüben.

Allerdings hat die EU-Regulierung auch breite Unterstützung in der Industrie gefunden: Mehr als 100 Technologieunternehmen haben sich bereits freiwillig zur Einhaltung des EU-AI-Acts verpflichtet. Theoretisch könnte die EU damit zum globalen Sicherheitsstandard für KI werden; in der Praxis macht das aktuelle politische Klima ein solches Szenario eher unwahrscheinlich.

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Profitiert Trumps Verbündeter Elon Musk?

Die genauen Beweggründe für Trumps Entscheidung sind nicht bekannt. Vermutlich geht es ihm in erster Linie um eine generelle Deregulierung und Beschleunigung der KI-Entwicklung, insbesondere im Wettbewerb mit China.

Sein enger Verbündeter Elon Musk könnte von der Deregulierung profitieren: Musk entwickelt mit seinem Start-up xAI selbst große Sprachmodelle und will das derzeit führende US-Unternehmen OpenAI übertreffen. Ohne Bidens Sicherheitsauflagen könnte dieser Wettlauf jetzt deutlich schneller und mit weniger Einschränkungen ablaufen.

Musks Position zur KI-Sicherheit erscheint dabei widersprüchlich: Einerseits warnte er in der Vergangenheit immer wieder eindringlich vor den Gefahren Künstlicher Intelligenz. Andererseits ist er ein erklärter Gegner staatlicher Regulierung. Seine oft geäußerte KI-Angst könnte sich natürlich primär auf KI-Modelle beziehen, die er nicht selbst kontrolliert.

Während auch andere US-Unternehmen von geringeren Sicherheitsanforderungen profitieren könnten, sind die Auswirkungen unterschiedlich: Unternehmen wie Anthropic, die Sicherheit zu ihrer Kernpriorität gemacht haben, könnten nun unter Druck geraten, schneller zu entwickeln und mehr Risiken einzugehen - nur um mit weniger vorsichtigen Akteuren wie xAI mithalten zu können.

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Quelle: The White House

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