In der Diskussion mit Alibaba-Gründer Jack Ma frischt Elon Musk seine KI-Angst auf: Rennt die Maschine dem Menschen davon?
Auf der Fachveranstaltung "World Artificial Intelligence Conference 2019" in Shanghai debattierte Paypal-Milliardär Elon Musk mit Alibaba-Gründer Jack Ma über die Zukunft Künstlicher Intelligenz (siehe Video unten).
Musk erneuerte seine Überzeugung, dass künstliche Intelligenz über kurz oder lang die menschliche überholt.
"Die Nischen, in denen Menschen Computern intellektuell überlegen sind, werden Jahr für Jahr immer kleiner. Bald werden sie uns in allen Bereichen übertreffen", sagt Musk. Sei die Super-KI erst mal am Werk, dann würde die Menschheit ihre Handlungen ebenso wenig verstehen wie ein Schimpanse die des Menschen.
Wer jetzt vor der Berufswahl stehe, solle sich auf Physik oder Ingenieurswissenschaften fokussieren. Der letzte menschliche Job laut Musk: KI-Entwickler.
Neuralink: Musks Angst-Startup
Seine pessimistische Sicht auf den Mensch-Maschine-Wettstreit motivierte Musk zur Gründung des Gehirnchip-Startups Neuralink, das kürzlich ein erstes Produkt vorstellte.
Neuralinks Mission: Das menschliche Gehirn soll mit Prozessoren beschleunigt werden, so dass es mit Maschinengeschwindigkeit mithalten kann. Die erste Produktdemo war nach Einschätzungen von Experten zwar durchaus bemerkenswert, aber kein Durchbruch in der Hirnforschung.
Zwölf-Stunden Woche: Jack Ma glaubt an mehr Freizeit
Alibaba-Gründer Jack Ma ist bei KI optimistischer als Musk: Er glaubt, dass Künstliche Intelligenz der Menschheit helfen kann, sich selbst besser zu verstehen. Lösungen auf Bedrohungen würden gefunden werden.
Ma prognostiziert mehr Freizeit: KI ermögliche eine Zwölf-Stunden-Woche, in der Menschen sich auf die Jobs fokussieren könnten, die ihnen Freude bereiteten. Im letzten Jahr warnte Ma noch, dass die KI-Revolution "viele Arbeitsplätze" ersetzen würde. Microsoft-Gründer Bill Gates teilt diese Einschätzung.
Sowohl Musk als auch Ma stimmen überein, dass im KI-Zeitalter Bildung über das Wohl und Wehe der Menschheit entscheide. Das aktuelle Bildungssystem ist laut Ma nicht für die zukünftigen Herausforderungen gewappnet.