Beim Wort Killer-Roboter denken wir an Science-Fiction und den Terminator. Dabei geht es gar nicht um das Erscheinungsbild der Waffe. Die eigentliche Frage ist, ob eine Künstliche Intelligenz entscheiden darf, ob ein Mensch leben oder sterben soll. Die Ansicht einiger KI-Experten ist eindeutig: Sie visualisieren die Bedrohung in einem Kurzfilm, der vor den Gefahren autonomer Waffensysteme warnt.
Der Kurzfilm "Slaughterbots" (Video unter dem Artikel) zeigt ein dystopisches Szenario, in dem KI-Tötungsroboter in Form von Mini-Drohnen außer Kontrolle geraten und gegen ihre Schöpfer eingesetzt werden.
Relevant ist der Film, weil er von KI-Aktivisten rund um das "Future of Life"-Institut lanciert wird, das vom MIT-Physiker und KI-Analysten Max Tegmark geleitet und von Tech-Milliardär Elon Musk finanziell unterstützt wird. Das Institut befasst sich mit den grundlegenden Bedrohungen der menschlichen Existenz. Autonome Waffensysteme stehen auf der Agenda.
Die Veröffentlichung des Kurzfilms korreliert mit gerade startenden Gesprächen der Vereinten Nationen, wie mit autonomen Waffensystemen zukünftig umzugehen ist. An den Diskussionen beteiligen sich Technologiekonzerne und Wissenschaftler.
Wehret den Anfängen
Schon im August wandte sich eine Gruppe von mehr als 100 KI-Experten, angeführt von Elon Musk und Mustafa Suleyma, Mitgründer von Googles Deepmind, in einem offenen Brief an die UN mit der Forderung, autonome Waffensysteme zu verbieten.
Diese könnten Kriege schneller führen als Menschen es begriffen. Ihre Entwicklung sei "moralisch falsch". Die KI-Aktivisten sprechen von "Pandoras Büchse", die - einmal geöffnet - nicht wieder geschlossen werden könne.
Am Ende von Slaughterbots meldet sich der britische KI-Wissenschaftler Stuart Russell zu Wort, er lehrt Informatik an der Berkeley Universität in Kalifornien. Künstliche Intelligenz habe enormes Potenzial, die Menschheit zu unterstützen, so Russell, auch im militärischen Kontext.
"Aber Maschinen zu erlauben, Menschen zu töten, ist ein verheerender Schlag gegen unsere Sicherheit und Freiheit", sagt Russell. Noch existiere die Chance, die im Film gezeigte Zukunftsvision zu verhindern, aber das Zeitfenster schließe sich schnell.