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Bisher war Adobe Firefly nur über ein Webinterface nutzbar, jetzt landet es mit der Funktion "Generative Fill" direkt in Photoshop. Damit soll KI in noch mehr Grafik-Workflows integriert werden.

Mit Adobe Firefly steht seit etwa sechs Wochen neben den kommerziellen Anbietern wie DALL-E 2 und Midjourney eine weitere grafische KI-Alternative zur Verfügung. Bisher konnten damit nur Bilder über ein Webinterface generiert werden. Jetzt macht Adobe das KI-Tool noch zugänglicher und stellt es Grafiker:innen direkt im Bildbearbeitungsprogramm Photoshop an die Seite.

Generative Fill ermöglicht es Nutzer:innen, über Textbefehle Inhalte in neuen Ebenen hinzuzufügen, diese zu erweitern oder zu entfernen, ohne das Originalbild zu verändern. Laut Adobe ist Firefly urheberrechtskonform, da das aktuelle Modell mit Bildern aus der eigenen Stock-Datenbank, offen lizenzierten und gemeinfreien Inhalten, deren Lizenz abgelaufen ist, trainiert wurde.

Next Level Content-Aware

Generative Fill kann als Weiterentwicklung des bereits seit etwa vier Jahren verfügbaren Content-Aware Fill verstanden werden, das mit Hilfe von KI störende Elemente vor einem ruhigeren Hintergrund entfernen kann.

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Generative Fill gibt den Nutzer:innen jedoch mehr Möglichkeiten, das Ergebnis zu beeinflussen. KI-Inhalte können entweder innerhalb oder außerhalb der bestehenden Zeichenfläche generiert werden. Firefly unterzeichnet sich zudem durch seine typografischen Fähigkeiten von anderen Bild-KI-Systemen.

Schon früher gab es über Umwege Möglichkeiten, die generative KI von Stable Diffusion in Photoshop zu nutzen. Trotz großer Fortschritte wie SDXL konnte sich Firefly seit seiner Veröffentlichung jedoch auf einem höheren Niveau beweisen. Die native Integration in Photoshop ermöglicht es der KI zudem, auf vielfältigere Weise mit Grafiken zu interagieren, als nur Bilder zu erzeugen.

Content Credentials sollen KI-Manipulation markieren

Generative Fill könnte daher auch Kritik hervorrufen, dass hier ein weiteres Werkzeug zur Generierung von Desinformation bereitgestellt wird. Dem versucht Adobe mit den sogenannten "Content Credentials", quasi einem virtuellen Quellennachweis, entgegenzuwirken. Entwickelt wurde das System von der Content Authenticity Initiative, die mehr als 1.000 Mitglieder hat, darunter Kamerahersteller wie Nikon und Leica.

Adobe hat weitere Neuerungen angekündigt, darunter neue Anpassungsvorgaben, eine kontextsensitive Taskleiste, ein Werkzeug zum Löschen von Bildern und verbesserte Farbverläufe. Perspektivisch soll Firefly auch 3D-Inhalte unterstützen und beispielsweise aus einer einfachen 3D-Komposition ein fotorealistisches Bild erzeugen können.

Firefly in Photoshop: Ab der zweiten Jahreshälfte für alle verfügbar

Generative Fill ist ab sofort in der Beta-Version der Desktop-Software verfügbar, die Veröffentlichung der Final-Version ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Außerdem ist es als Modul über das Webinterface von Firefly Beta verfügbar.

Empfehlung

Rund ein Jahr nach der Veröffentlichung der aktuellen Bild-KIs ist die Qualitätsgrenze, innerhalb weniger Sekunden nahezu fotorealistische Bilder zu erzeugen, nahezu erreicht. Nun wollen die verschiedenen Anbieter die Technologie zugänglicher machen und verbreiten. Auch Midjourney hat kürzlich durch Umfragen deutlich gemacht, dass es in Zukunft neben Discord auch über eine Webapplikation und eventuell über Smartphones zugänglich sein soll.

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Zusammenfassung
  • Sechs Wochen nach dem Start von Firefly hat Adobe die generative KI in Photoshop integriert.
  • Damit können Bilder mit wenigen Klicks und etwas Text noch einfacher verändert oder erweitert werden.
  • Bilder mit KI-Bearbeitung müssen allerdings mit einem System gekennzeichnet werden, um Missbrauch vorzubeugen.
Quellen
Jonathan ist Technikjournalist und beschäftigt sich stark mit Consumer Electronics. Er erklärt seinen Mitmenschen, wie KI bereits heute nutzbar ist und wie sie im Alltag unterstützen kann.
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