AMD kauft das KI-Startup Nod.ai. Die Übernahme soll den Halbleiterhersteller in einen stärkeren Wettbewerb mit dem Platzhirsch Nvidia bringen.
AMD, ein führender Hersteller von Mikro- und Grafikprozessoren, hat am Montag bekannt gegeben, dass er das Open-Source-KI-Startup Nod.ai übernehmen wird.
Nod.ai hat unter anderem die Automatisierungssoftware SHARK entwickelt. Diese ermöglicht die effiziente Implementierung von KI-Modellen auf verschiedenen AMD-Produkten, von Rechenzentren über Edge-Geräte bis hin zu Endgeräten. SHARK reduziert den Aufwand für zeitaufwändige manuelle Optimierungen.
"Mit der Übernahme von Nod.ai können wir unseren KI-Kunden eine offene Software anbieten, mit der sie auf einfache Weise hochleistungsfähige KI-Modelle auf AMD-Hardware implementieren können", sagte Vamsi Boppana, Senior Vice President, Artificial Intelligence Group bei AMD. Ihm zufolge sind die Technologien von Nod.ai bereits in der Cloud, an der Peripherie und auf einer Vielzahl von Endgeräten weit verbreitet.
Strategischer Schritt zur Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Nvidia
Laut AMD wird Nod.ai die Entwicklung von Open-Source-Compiler-Technologien und die Bereitstellung von portabler, hochleistungsfähiger KI-Software auf AMD-Hardware beschleunigen.
Die Übernahme ist Teil der aktuellen KI-Strategie von AMD, die darauf abzielt, die Eintrittsbarrieren in das eigene KI-Ökosystem durch Entwicklungstools, Bibliotheken und Modelle zu senken.
So soll die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Platzhirsch Nvidia im Markt für KI-Beschleuniger und Ökosysteme hergestellt werden. Das Unternehmen rüstet derzeit fast alle großen KI-Unternehmen mit neuer Hardware wie der H100-GPU aus.
Nvidia konnte im letzten Quartal ein Umsatzwachstum von über 100 Prozent verzeichnen, während AMD einen Umsatzrückgang von 18 Prozent hinnehmen musste - was jedoch über den Erwartungen der Experten lag. Allerdings sind die Preise für Nvidia-Hardware hoch und KI-Beschleuniger knapp, große Unternehmen wie Microsoft und auch OpenAI suchen nach Alternativen. Das könnte AMD in die Hände spielen - vorausgesetzt, die Software-Funktionalität der KI-Hardware holt auf.
Die Übernahme von Nod.ai soll noch in diesem Quartal abgeschlossen werden.