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Podcast über Künstliche Intelligenz und Wissenschaft
KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Ein Praxisbeispiel aus den USA zeigt, weshalb autonome Autos noch kein Alltag auf unseren Straßen sind: Ein Waymo-Taxi lässt sich von einer unerwarteten Baustelle verwirren.

Beim autonomen Fahren gilt Googles Schwester-Unternehmen Waymo als führend. Das KI-basierte autonome Fahrsystem "Waymo Driver" scannt mittels Kameras und Radar die Umgebung und navigiert das Auto meist sicher entlang der Straßenverkehrsordnung vorbei an anderen Verkehrsteilnehmern an den Zielort.

Die Technik funktioniert so gut, dass Waymo testweise in Chandler, Arizona, einen selbstfahrenden Robo-Taxiservice ohne Sicherheitsfahrer betreiben darf. Für die Testumgebung greift Waymo zusätzlich auf besonders detailliertes Kartenmaterial zurück.

Leitkegel oder Stoppschild?

Dennoch kam es nun zu einem Vorfall, da das Waymo-Taxi mit einer unerwarteten Straßensituation konfrontiert wurde: Leitkegel markierten eine Baustelle direkt auf der Straße. Anstatt wie menschliche Fahrer um die Baustelle herum zu navigieren, blieb das Waymo-Taxi einfach an der Kreuzung stehen.

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Das System war offenbar unsicher, wie es weiterfahren sollte, und nahm deshalb Kontakt zur Servicezentrale auf. So ist es im Protokoll vorgesehen.

Nach dem ersten Stopp setzte es dennoch kurz zur Weiterfahrt an, brach den Versuch nach wenigen Metern aber erneut ab und blieb wieder stehen - diesmal allerdings mitten auf der Hauptstraße. Dabei blockierte es eine Spur und behinderte andere Vehikel.

Der Mensch hilft aus - oder auch nicht

Der Waymo-Service nahm automatisch Kontakt zum Passagier auf. Der Fernservice kann das autonome Taxi mit zusätzlichen Daten versorgen, das Steuer kann allerdings weder der Fernservice noch der Passagier manuell übernehmen. Doch auch der Fernservice konnte die Irrfahrt nicht beenden.

Zunächst wurden (zufällig) von den Bauarbeitern die Leitkegel entfernt, was das Waymo-Taxi nicht unmittelbar zur Weiterfahrt animierte. Erst nach einigen Minuten Standzeit setzte das Taxi ohne Vorwarnung seine Fahrt fort - zur Überraschung der Service-Mitarbeiterin am Telefon, die eigentlich die Pannenhilfe zum Standort gerufen hatte. "Fahren wir?", fragt die Mitarbeiterin überrascht.

Einige Meter weiter parkte das Taxi dann beim Anblick von Leitkegeln erneut auf der Straße - nur um kurz darauf der mittlerweile angekommenen Waymo-Pannenhilfe wieder davonzufahren.

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"Es will entkommen", sagt der Passagier, der sich seinen Humor bewahren konnte. Letztlich blieb das Taxi dann stehen und die Pannenhilfe fuhr es händisch zum Zielort.

Laut Waymo: Autonomer Ausrutscher wegen menschlichem Versagen

Waymo äußert sich in einer offiziellen Erklärung zu dem Vorfall: Der Waymo Driver habe eine unerwartete Situation entdeckt und entsprechend weitere Informationen von der Servicezentrale angefragt. Die wiederum habe falsche Anweisungen an das Auto gegeben, was die Weiterfahrt erschwert habe.

"Die Situation war nicht ideal, aber der Waymo Driver hat das Auto sicher operiert, bis die Waymo-Pannenhilfe angekommen ist", schreibt Waymo. Die internen Prozesse würden optimiert.

Der Passagier, ein begeisterter Waymo-Fahrer mit mehr als 140 erfolgreichen autonomen Trips auf dem Buckel, will Waymos Taxi-Service treu bleiben: "Das ist so eindrucksvolle Technologie. Es scheint unlogisch, sie wegen eines einzigen Vorfalls abzuschreiben."

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Eine Liste mit allen autonomen Taxi-Trips veröffentlicht er auf seiner Webseite.

Via: CNN Business

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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