Der chinesische KI-Chatbot Deepseek verzeichnet ein beeindruckendes Nutzerwachstum, bleibt aber weit hinter dem Marktführer ChatGPT zurück. OpenAI meldet derweil Rekordzahlen bei Nutzern und Umsatz.
Laut Daten von Similarweb erreichte die Deepseek-Website am 24. Januar 6,2 Millionen tägliche Besuche - ein spektakulärer Anstieg von den durchschnittlich 300.000 Besuchern im Dezember 2024. Die Android-App des chinesischen KI-Startups verzeichnete am selben Tag 1,64 Millionen aktive Nutzer und erreichte in Apples App-Store die Spitzenposition.
Mit diesem Wachstum hat Deepseek nach Angaben von Similarweb bereits die Konkurrenten Perplexity und Claude bei den Website-Besuchen überholt und holt gegenüber Googles Gemini auf. Allerdings ist der Vergleich mit Gemini wohl nur bedingt aussagekräftig, da Googles KI-Assistent hauptsächlich über Smartphones genutzt werden dürfte.
Trotz des beeindruckenden Wachstums liegt Deepseek noch weit hinter dem Marktführer ChatGPT zurück. Nach Similarweb-Daten erreichte ChatGPT am selben Tag 117,5 Millionen Website-Besuche - das 19-fache von Deepseek. Bei den mobilen Apps ist der Abstand noch größer: Hier verzeichnet ChatGPT etwa 50 Mal mehr täglich aktive Nutzer.
ChatGPT wächst weiter rasant und hat noch viel Potenzial
Wie The Information mit Verweis auf Investorenkreise berichtet, stieg die Zahl der zahlenden ChatGPT-Abonnenten im Jahr 2024 von 5,8 auf 15,5 Millionen. Das entspricht einem hochgerechneten Jahresumsatz von mindestens vier Milliarden US-Dollar oder 333 Millionen Dollar pro Monat Ende letzten Jahres.
Nur etwa fünf Prozent der wöchentlich aktiven ChatGPT-Nutzer zahlen derzeit für den Dienst. Bei insgesamt 350 Millionen wöchentlich aktiven Nutzern - ein Anstieg von 110 Millionen Anfang 2024 - gibt es also erhebliches Umsatzwachstumspotenzial, wenn es OpenAI gelingt, die Konversionsrate zu verbessern.
OpenAI hat zudem kürzlich eine ChatGPT-Pro-Version für 200 Dollar pro Monat eingeführt, die bereits einen hochgerechneten Jahresumsatz von 300 Millionen Dollar generieren soll. Hinzu kommt laut The Information ein geschätzter Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde Dollar durch das API-Geschäft.
OpenAI verhandelt zudem auch mit Microsoft über eine niedrigere Umsatzbeteiligung und führt Gespräche mit Softbank über eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar bei einer Bewertung von 260 bis 300 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu den aktuellen 157 Milliarden US-Dollar.
Generell erwartet OpenAI steigende Preise für ChatGPT, nutzungsabhängige Gebühren und teure Premium-Angebote, insbesondere dann, wenn KI immer mehr Aufgaben im Arbeitsalltag zuverlässig übernehmen und damit potenziell menschliche Arbeit ersetzen kann. Preise von bis zu 2.000 Dollar pro Monat sollen intern diskutiert werden.