Die neue KI-News-Funktion von X ist ambitioniert und eine Formel für Chaos
Kurz & Knapp
- X hat eine neue KI-Nachrichtenfunktion namens "Stories" eingeführt, bei der eine Zusammenfassung aktueller Nachrichten und Diskussionen auf der Plattform vom eigenen Chatbot Grok auf der Grundlage von Nutzerkommentaren kuratiert wird.
- Laut Elon Musk, dem Eigentümer von X, analysiert Grok manchmal "Zehntausende von X-Posts", um möglichst genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Sich auf Nutzerkommentare zu verlassen, birgt jedoch Risiken wie Falschdarstellungen, Dekontextualisierung oder gezielte Manipulation.
- Herausforderungen sind die korrekte Quellenangabe, der Nachweis der ausschließlichen Verwendung von Kommentaren sowie das Potenzial für Fehlinterpretationen. Gelingt es X jedoch, Kommentare ausgewogen zusammenzufassen und Originalquellen sichtbar zu machen, könnten "Stories" ein interessantes Alleinstellungsmerkmal im Nachrichtenmarkt werden.
X hat eine neue KI-Nachrichtenfunktion namens "Stories" eingeführt. Dabei handelt es sich um eine Zusammenfassung aktueller Nachrichten und Diskussionen auf der Plattform, die vom eigenen Chatbot Grok kuratiert wird.
Das Besondere daran: Als Quelle dienen ausschließlich Nutzerkommentare zu den jeweiligen Nachrichten, nicht die Originalartikel selbst. X-Besitzer Elon Musk erklärt in einer E-Mail an Big Technology, Grok analysiere mitunter "Zehntausende X-Posts, um eine Zusammenfassung der Nachrichten zu erstellen".
Ziel sei es, "möglichst genaue und aktuelle Informationen zu liefern und die wichtigsten Quellen zu zitieren", so Musk.

Sich bei News-Zusammenfassungen ausschließlich auf die Kommentare der Nutzer zu verlassen, birgt jedoch erhebliche Risiken. Kommentare können Nachrichten falsch darstellen, aus dem Zusammenhang reißen oder gezielt manipulieren.
Erste Pannen von Grok bei der Zusammenfassung von Nachrichten bis zu komplett erfundenen Meldungen aufgrund von KI-Fehlinterpretationen von Nutzerkommentaren hat es bereits gegeben.
Eine weitere Herausforderung ist die korrekte Quellenangabe. Musk räumte ein, dass Grok "definitiv besser werden muss", wenn es darum geht, relevante Posts samt ihrer ursprünglichen Quelle anzuzeigen.
Zudem ist unklar, wie X konkret nachweisen will, dass es sich bei den von Grok generierten Nachrichten tatsächlich nur um Nutzerkommentare handelt.
Was ist etwa, wenn ein Nutzer bereits große Teile der ursprünglichen Nachricht bei X veröffentlicht hat? Hier ein transparentes Verwertungsprinzip darzustellen, dürfte nahezu unmöglich sein.
Interessantes neues Nachrichtenprodukt - oder totales Chaos
Gelänge es X aber, wirklich nur Nutzerkommentare ausgewogen zusammenzufassen und gleichzeitig die Originalquelle sichtbar zu machen, ihr vielleicht sogar mehr Traffic zu bringen, könnten "Stories" ein interessantes Feature mit Alleinstellungsmerkmal im hart umkämpften Nachrichtenmarkt werden. Von Social Media als Trafficbringer haben sich die Verlage ohnehin weitgehend verabschiedet.
Angesichts der derzeit verfügbaren Technologie und der Erfolgsbilanz von X im KI-Bereich scheint dieses Produkt jedoch in weiter Ferne zu liegen. Problematisch ist auch, dass X unter der Kontrolle einer einzelnen Person, Elon Musk, steht, der in den letzten Monaten immer wieder gezeigt hat, dass er gezielt Einfluss auf die Nachrichtenverbreitung bei X nehmen will.
Stories wird derzeit für Premium-Nutzer über das Web und iOS eingeführt.
KI-News ohne Hype
Von Menschen kuratiert.
- Mehr als 20 Prozent Launch-Rabatt.
- Lesen ohne Ablenkung – keine Google-Werbebanner.
- Zugang zum Kommentarsystem und Austausch mit der Community.
- Wöchentlicher KI-Newsletter.
- 6× jährlich: „KI Radar“ – Deep-Dives zu den wichtigsten KI-Themen.
- Bis zu 25 % Rabatt auf KI Pro Online-Events.
- Zugang zum kompletten Archiv der letzten zehn Jahre.
- Die neuesten KI‑Infos von The Decoder – klar und auf den Punkt.