Google hat Änderungen am Ranking-Algorithmus angekündigt. Die sollen die Suche von schlechten Inhalten befreien und die starke Zunahme von generativem KI-Spam bekämpfen.
Google versucht, minderwertige Inhalte in seinen Suchergebnissen durch Änderungen an seinen Ranking-Algorithmen zu reduzieren. Diese zielen darauf ab, die Anzeige von Inhalten herabzustufen, die lediglich andere Inhalte zusammenfassen oder mit Hilfe generativer KI-Tools erstellt wurden.
Laut Pandu Nayak, Vice President Search bei Google, konnte das Unternehmen durch diese Änderungen den Anteil "nicht hilfreicher Inhalte" um bis zu 40 Prozent reduzieren. Die Initiative umfasst drei spezifische Verhaltensweisen, die Google als Spam betrachtet und in den Suchergebnissen herabstufen möchte. Dazu gehören erstens massenhaft verbreitete Inhalte minderer Qualität, zweitens der Missbrauch des guten Rufs von Webseiten durch die Platzierung fragwürdiger Inhalte und drittens der Missbrauch abgelaufener Domains, die mit minderwertigen Inhalten gefüllt und dann in den Suchergebnissen bevorzugt werden.
Ein Beispiel ist die Website "gameishard.gg". die mit generischen KI-Inhalten über Nacht ein großes Publikum über Google-Kanäle wie Search und Discover erreichte. In einem ähnlichen Fall hat das polnische Unternehmen "TS2 Space", ein Anbieter von satellitengestütztem Internet, durch KI-Spam innerhalb weniger Monate Millionen von Zugriffen erzielt. Das Unternehmen hat seit Februar 2023 mehr als 300.000 Blogartikel in mehreren Sprachen veröffentlicht, die von KI geschrieben wurden und eine Vielzahl von Themen abdecken, von Satellitentelefonen bis hin zu Städtetrips. Obwohl sich einige Artikel mit Themen befassen, die für das Unternehmen relevant sind, hat es seinen Fokus auf eine breite Palette von Inhalten erweitert, die nicht unbedingt mit seinem Kerngeschäft in Verbindung stehen.
Google will KI-Spam bekämpfen - nicht KI-Inhalte
KI-Spam stellt für Google eine Herausforderung dar, da solche Seiten teilweise hunderte oder sogar mehr als tausend Beiträge pro Tag veröffentlichen und damit ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen erheblich steigern können. Google hat jedoch erklärt, KI-Inhalte nicht pauschal abwerten zu wollen, sondern sich bei der Bewertung am Nutzen zu orientieren. Die nun eingeführten Änderungen sind ein Schritt in diese Richtung.
Google gibt Webseiten, die ihren guten Ruf missbrauchen, 60 Tage Zeit, ihr Verhalten zu ändern, bevor die Ranking-Änderungen wirksam werden. Alle anderen Änderungen treten sofort in Kraft.
Die Herausforderungen für Google sind damit aber noch lange nicht bewältigt: Die Debatte um KI-generierte Inhalte hat gerade erst begonnen und wird Google intern Kopfzerbrechen bereiten und die Frage aufwerfen, wie das Web vor einer Überflutung durch KI-Inhalte geschützt werden kann, während das Unternehmen selbst mit SGE und Gemini solche Inhalte ins Netz stellt.