Auch Google erweitert sein eigenes Cloud-KI-Angebot um Sprachmodelle anderer Anbieter.
Auf der eigenen Cloud-Veranstaltung Next'23 in San Francisco kündigte Google eine offenere Cloud-KI-Plattform an: Neben den eigenen PaLM-Sprachmodellen bietet der Konzern nun auch Metas Llama 2 und Anthropics Claude 2 an. Insgesamt sollen im "Modellgarten" von Googles Vertex AI mehr als 100 große KI-Modelle für unterschiedliche Aufgaben zur Verfügung stehen.
Unter den großen Cloud-Anbietern zieht Google damit mit Microsoft und Amazon gleich, die ebenfalls KI-Modelle verschiedener Hersteller anbieten. Microsoft hat exklusiven Zugriff auf OpenAIs GPT-Modelle, während Google seine eigenen Modelle exklusiv anbieten kann.
Bei der Bereitstellung von KI-Modellen geht es den Cloud-Anbietern auch darum, ihren Marktanteil zu erhöhen. Daher ist es sinnvoll, möglichst viele Modelle anzubieten und gleichzeitig ein exklusives Angebot zu haben. Bis zum Start von GPT-5 könnte Google mit dem kommenden multimodalen Gemini-Modell ein starkes Argument für die eigene Cloud haben.
32K-Upgrade für PaLM 2
Darüber hinaus kündigt Google an, dass PaLM 2 jetzt in 38 Sprachen und mit einem 32K-Kontextfenster verfügbar ist. Damit zieht PaLM 2 mit GPT-4 gleich, das OpenAI für ChatGPT Enterprise ebenfalls in einer 32K-Version ausrollt.
Ein größeres Kontextfenster erlaubt es dem Modell, mehr Text gleichzeitig zu verarbeiten, sodass es etwa größere Dokumente analysieren oder längere Artikel schreiben kann. Das derzeit größte Kontextfenster bietet Claude 2 mit 100K.
Die generative Code-KI Codey bietet laut Google nun eine um 25 Prozent bessere Qualität bei der Code-Generierung in den bekanntesten Programmiersprachen.
Die Bild-KI Imagen hat ebenfalls ein Update erhalten: Sie soll jetzt schönere Bilder generieren und bietet neue Funktionen wie Bearbeitung, Untertitelung und kann visuelle Fragen zu Bildern beantworten. Außerdem erhält Imagen Deepminds experimentelle Wasserzeichenfunktion SynthID.
Google erweitert auch das Angebot zur Individualisierung von KI-Modellen. Das Sprachmodell PaLM 2 unterstützt jetzt Feintuning, unter anderem durch das aus ChatGPT bekannte Reinforcement Learning with Human Feedback (kurz RLHF). Mit "Style Tuning" können Unternehmen die Bild-KI mit zehn oder weniger Bildern an den Stil ihrer Marke anpassen.
Duet AI, Googles universeller Chatbot für Google Workspace und Google Cloud, wird ebenfalls weiter ausgerollt. Die KI-Software hilft beim Programmieren und Generieren von Inhalten in Google Docs, Sheets und Slides.
Duet AI für Organisationen ist ab sofort für 30 US-Dollar pro Benutzer in Workspace erhältlich. Zur Verfügung gestellte private Daten oder des Unternehmens sollen nicht für das KI-Training verwendet werden. Laut Google hat Duet AI mehr als eine Million Nutzende.