Google bereitet sich mit einer neuen Kennzeichnungspflicht auf KI-generierte Inhalte in Wahlwerbung vor.
Laut Google müssen politische Werbetreibende ab Mitte November "prominent anzeigen", ob und wie sie "synthetische Inhalte" für realistisch aussehende Personen oder Ereignisse verwenden. Der Hinweis muss an einer Stelle erscheinen, an der er mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Nutzern wahrgenommen wird. Die neue Regelung gilt für Bilder, Videos und Audiodateien.
Kleinere Veränderungen, die für die Aussage der Anzeige nicht relevant sind, nimmt Google von der neuen Regel aus. Dazu zählen laut Google "Bearbeitungstechniken wie Größenänderungen, Zuschneiden, Farb- oder Aufhellungskorrekturen, Fehlerkorrekturen (z.B. Entfernen von "roten Augen") oder Hintergrundbearbeitungen, die keine realistische Darstellung tatsächlicher Ereignisse erzeugen."
Google bereitet sich auf Deepfake-Anzeigen im US-Wahlkampf vor
Als Beispiele für Werbung, die der neuen Transparenzpflicht unterliegt, nennt Google "eine Anzeige mit synthetischem Inhalt, die den Eindruck erweckt, dass eine Person etwas sagt oder tut, was sie nicht gesagt oder getan hat" - was die Deepfake-Problematik abdeckt.
Auch eine Werbung mit verfremdeten Filmaufnahmen eines realen Ereignisses oder eine realistische Darstellung eines fiktiven Ereignisses ist kennzeichnungspflichtig. Das sind nur Beispiele, weitere hinweispflichtige Werbeformen sind möglich.
Erste Beispiele von KI-gestützter Propaganda in der Politik zeigen, dass diese Regeln dringend notwendig sind. Insbesondere das gefälschte Foto von Donald Trump in Handschellen ging durch die sozialen und redaktionellen Medien.
Es gibt weitere Beispiele für den fragwürdigen Einsatz von KI in der Politik, wie das des Bürgermeisterkandidaten Anthony Furey in Toronto, der mit KI Straßenzüge von Toronto generieren ließ, die Menschen ohne Obdach zeigten. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD, Norbert Kleinwächter, nutzte Midjourney-Bilder, um Stimmung gegen Geflüchtete oder politische Gegner zu machen.