Google führt eine neue KI-gestützte Methode zur Entdeckung von Orten in Maps ein, die zunächst für ausgewählte lokale Reiseführer in den USA verfügbar ist.
Die KI-gestützte Funktion ermöglicht es den Nutzern, Maps nach Vorschlägen zu fragen, die auf ihren Vorlieben basieren. Dazu analysieren umfangreiche Sprachmodelle Informationen über mehr als 250 Millionen Orte und das Wissen der Maps-Community.
Die generative KI in Google Maps kann zur Suche nach spezifischen, Nischen- oder allgemeinen Vorschlägen verwendet werden, die auf den Vorlieben der Nutzer basieren.
Beispielsweise kann der Nutzer nach "Vintage-Läden in San Francisco" fragen und erhält Vorschläge für Bekleidungsgeschäfte, Plattenläden und Flohmärkte.
Die Nutzer können auch Folgefragen stellen, etwa "Wie wäre es mit Mittagessen", um Vorschläge für Restaurants zu erhalten, die zum gewünschten Thema passen.
KI-Modelle berücksichtigen Fotos, Bewertungen und Rezensionen, um verlässliche Vorschläge zu machen und die Ergebnisse in Kategorien einzuteilen. Sie bieten Fotokarussells und Zusammenfassungen von Bewertungen.
Die KI-Suche kann sich laut Google auch an plötzliche Änderungen des Reiseplans anpassen, wie Vorschläge für Indoor-Aktivitäten an einem regnerischen Tag. Diese experimentelle Funktion ist laut Google erst der Anfang des Plans, Maps mit generativer KI zu optimieren.
Google gibt nicht an, welches LLM es für Maps verwendet. Vermutlich handelt es sich um ein Modell aus der neuen Gemini-Reihe, das auch für die Suche (siehe unten) und den Chatbot Bard (demnächst "Gemini Advanced") verwendet wird.
Google experimentiert mit LLM-Suchfunktionen
Google versucht an vielen Stellen, KI in seine Suchangebote zu integrieren. Das ehrgeizigste, aber auch finanziell und gesellschaftlich riskanteste Projekt ist die Search Generative Experience (SGE).
Die SGE liefert anstelle einer klassischen Linkliste eine KI-generierte Antwort auf die eingegebene Suchanfrage. Dieses Feature hat das Potenzial, die Traffic-Ströme im Internet grundlegend zu verändern.
Bei der letzten Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen äußerte sich der Google-Chef Sundar Pichai allerdings eher zurückhaltend zum Rollout der KI-Suche. Man stehe noch ganz am Anfang.
Google braucht sich nicht zu beeilen: ChatGPT und Co. haben trotz vollmundiger Ankündigungen von Microsoft bisher keinen Einfluss auf Googles Marktanteil im Suchgeschäft.
Die Herausforderung für Google besteht unter anderem darin, die enormen Kosten für das Training und den Betrieb der KI-Modelle mit den Umsatzpotenzialen in Einklang zu bringen, insbesondere angesichts der möglichen Milliarden von Suchanfragen pro Tag. Hinzu kommen komplexe rechtliche Fragen, speziell im Kontext der Verantwortlichkeit für KI-Antworten.