Künstliche Intelligenz

KI auf einem Stick: Intel bringt Neural Compute Stick 2 auf den Markt

Matthias Bastian
Intels "Neural Compute Stick 2" ist ein neuronales Netzwerk für den USB-Eingang. Der Stick kostet 100 US-Dollar und soll achtmal schneller rechnen als das Vorgängermodell.

Intels "Neural Compute Stick 2" ist ein neuronales Netzwerk für den USB-Eingang. Der Stick kostet 100 US-Dollar und soll achtmal schneller rechnen als das Vorgängermodell.

Der Neural Compute Stick 2 (NS2) ist ein KI-Mikrorechner auf Basis des Myriad-X-Chips, der vom Startup Movidius entwickelt wurde. Intel kaufte Movidius im September 2016 auf.

Der X-Chip ist optimiert auf maschinelles Sehen und Deep-Learning-Berechnungen. Er ist klein und energiesparend und eignet sich daher besonders gut für mobile Endgeräte.

Der mit dem X-Chip ausgerüstete Stick soll über 16 Kerne hinweg bis zu eine Billion Befehle pro Sekunde verarbeiten können bei einem maximalen Rechenaufwand von bis zu vier Teraflops. Beim maschinellen Sehen können synchron zwei 720p-Videostreams verarbeitet werden.

Der Stick wird über USB-3.0-Type-A mit dem PC verbunden. Er unterstützt die bekannten KI-Frameworks TensorFlow sowie Caffe und läuft unter Ubuntu 16.04.3 LTS (64 Bit), CentOS 7.4 (64 Bit) und Windows 10 (64 Bit).

Der NS2-Stick ist laut Intel achtmal schneller als das Vorgängermodell, das noch auf dem Myriad-2-Chip basierte. Der Myriad-2-Chip steckt beispielsweise in Googles Clip Camera, der Überwachungskamera DeepGaze oder der bekannten Drohne DJI Phantom 4.

Eine Drohne ausgerüstet mit Intels KI-Stick. Bild: Intel

Der größte Vorteil des Sticks ist, dass alle KI-Berechnungen lokal stattfinden und nicht in die Cloud ausgelagert werden müssen. Die auf dem Stick trainierten neuronalen Netze können laut Intel für viele andere Geräte exportiert werden. Verkauft wird er über Intels Vertriebspartner an jedermann, Zielgruppe sind Entwickler und Datenwissenschaftler. Der Preis liegt bei 100 US-Dollar.

Laut Intel konnte die erste Version des Sticks aus dem Juli 2017 "zehntausende Entwickler" erreichen, die über 700 KI-Projekte auf die Beine stellten. Mit der Mehrleistung des neuen Sticks sollen anspruchsvollere Projekte möglich werden.