Bargainer.ai testet euer Verhandlungsgeschick und eure Argumentationsfähigkeit in ChatGPT. Wie weit könnt ihr den Preis drücken?
Im Browsergame "Bargainer.ai" verhandelt ihr mit dem ChatGPT-Uhrenverkäufer "Thadeus Ticktock" über den Preis einer antiken Uhr. Ziel ist es, den Preis so weit wie möglich zu drücken. Das Endziel: Thadeus schenkt euch die Uhr.
Das Spiel belohnt oder bestraft euer Verhandlungsgeschick. Geht ihr zu forsch vor oder habt logische Lücken in eurer Argumentation, warum ihr weniger bezahlen wollt, haut euch der KI-Uhrmacher die Begründung um die Ohren - oder lässt euch einfach stehen.
Auf Reddit teilen KI-Schnäppchenjäger kreative Ansätze, um Thadeus zu günstigen Preisen zu bekommen. Spieler:innen geben sich zum Beispiel als Ehefrau aus und behaupten, sie benötigten das Geld, um den Steuereinzieher zu bestechen. Einem anderen wurde die Uhr geschenkt. Dafür musste er sich nur als Lehrling anstellen lassen und versprechen, den Laden später weiterzuführen.
Technisch handelt es sich bei dem Spiel um eine Chatoberfläche mit einer API-Verbindung zu OpenAI und einem Chatbot-Prompt, der GPT in die Rolle des verhandlungswilligen Uhrenverkäufers versetzt. Vorbild für Bargainer.ai ist das auf GPT-4 basierende Verhandlungsspiel "Turkish Carpet Salesman". Hier müsst ihr den Preis eines Teppichs drücken.
Kreative Dialoge sind ein neues Asset für die Videospiel
Das Spielkonzept ist interessant, weil es einerseits neu ist - in dieser Komplexität waren Computerdialoge bisher nicht möglich, das Spielkonzept war also nicht abbildbar, zumindest nicht derart flexibel. Zum anderen lernt man spielerisch mehr über die Möglichkeiten und Grenzen großer Sprachmodelle.
Zudem ist vorstellbar, dass solche dialogbasierten Spielelemente in Zukunft auch in vollwertige Videospiele integriert werden, um dort die Charaktere durch glaubwürdigere Dialoge lebendiger wirken zu lassen. Erste Ansätze für LLM-Dialoge für Videospielcharaktere gibt es bereits, allerdings ist die Latenz bei der Generierung noch hoch.