Die Datenschützer von Noyb feiern einen ersten Teilerfolg: Meta setzt die Pläne für seinen KI-Assistenten in Europa nach Einwänden der irischen Datenschutzbehörde vorerst aus, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Die irische Datenschutzbehörde spricht in einer kurzen Mitteilung von "intensiven Gesprächen" mit Meta, das sich verärgert zeigt: Ohne Daten aus Europa könne der Konzern hierzulande nur ein zweitklassiges Produkt anbieten, das zudem nicht auf die kulturellen Besonderheiten der Länder optimiert sei.
"Das ist ein Rückschritt für europäische Innovation, den Wettbewerb in der Entwicklung von KI und verzögert die Vorteile von KI für die Menschen in Europa weiter", schreibt Meta.
Meta bedient sich einer "What about"-Argumentation: Im Vergleich zu Konkurrenten wie OpenAI und Google, die auf ähnlichen Daten trainieren, sei der Ansatz von Meta transparent.
Außerdem gehe es nicht um das Lernen persönlicher Informationen, sondern um das allgemeinere Training von Sprachen und das Lernen aus Mustern. Der Konzern verweist zudem auf seine Open-Source-Strategie.
"Wir nutzen Inhalte, die Menschen öffentlich machen wollen, um unser grundlegendes KI-Modell zu bauen, das wir offen veröffentlichen", schreibt Meta.
Meta AI wird zunächst nicht in Europa erscheinen, um den spezifischen Anforderungen der Datenschutzbehörde gerecht zu werden. Meta und die Datenschutzbehörde wollen in Kontakt bleiben, um KI-Produkte auch in Europa anzubieten.
Ausgelöst wurde die Situation durch die Datenschützer von Noyb, die einen klaren Verstoß gegen die DSGVO darin sehen, dass Meta öffentliche Nutzerdaten ohne explizite Einwilligung auf Basis eines "berechtigten Interesses" für das Training seiner KI-Systeme nutzen will - natürlich, um die Datenmenge zu maximieren.
"Dabei hat Meta alle Möglichkeiten, KI auf Basis einer gültigen Einwilligung einzuführen - es will nur nicht um Erlaubnis fragen", sagt Max Schrems, Vorsitzender von Noyb.