Die „schlimmste Familie aller Zeiten“ stellt sich auf Netflix der drohenden Weltherrschaft durch eine Künstliche Intelligenz: „Die Mitchells gegen die Maschinen“ ist eine Dystopie für die ganze Familie.
Auf Netflix startete vor kurzem der Animationsfilm „Die Mitchells gegen die Maschinen“: Der Plot führt eine chaotische Familie in den Kampf gegen revolutionierende Roboter, angeführt von einer Sprachassistentin. Wer einen Sci-Fi-Film für die ganze Familie mit reichlich Seitenhieben auf die smarte Welt von heute sucht, sollte einen Blick wagen.
Sci-Fi-Animations-Klamauk von einem Oscar-prämierten Team
Die Macher der Mitchells sind routinierte Animationsfilmer: Das Regie-Duo Phil Lord und Christopher Miller landete seinen ersten Erfolg schon 2009 mit „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“. Fünf Jahre später schufen sie mit „The LEGO Movie“ einen Geniestreich, der vor Herz und Innovation nur so strotzte.
Mit „Spiderman: A New Universe“ fuhr das Duo 2019 seinen ersten Oscar ein. Der von Lord und Miller produzierte Superhelden-Film wurde als bester Animationsfilm ausgezeichnet. Auch beim Netflix-Neustart „Die Mitchells gegen die Maschinen“ ziehen die beiden als Produzenten die Fäden im Hintergrund und überlassen die Regiestühle Michael Rianda und Jeff Rowe.
„Die Mitchells gegen die Maschinen“ wurde ursprünglich von den Sony Pictures in Auftrag gegeben und sollte im Oktober 2020 in die Kinos kommen. Aufgrund der aktuellen Weltlage sind Kinos allerdings weitestgehend geschlossen. Deshalb verkaufte Sony die Rechte an den beliebten Streaming-Dienst, der ihn nun als „Netflix-Original“ vermarktet.
Wenn die Sprach-KI zum Superschurken wird
Während Serien wie Love, Death & Robots dystopische Geschichten über Zukunftstechnologien und KI zumeist für ein erwachsenes Publikum aufbereiten, zielen die Mitchells eindeutig auf die ganze Familie. Der Feelgood-Movie soll in erster Linie unterhalten, setzt aber immer wieder gekonnte sozialkritische Nadelstiche auf unsere stets vernetzte Gesellschaft.
Für die leicht exzentrische und technikaffine Teenagerin Katie geht ein Traum in Erfüllung: Sie wird an der Filmschule angenommen. Ihr naturverbundener Vater will die Reise dorthin nutzen, um die Familie wieder etwas näher zusammenzubringen.
Doch der chaotische Familientrip wird durch die Revolution der Maschinen unterbrochen: Eine Künstliche Intelligenz in Form des Sprachassistenten „PAL“ erweckt alles zum Leben, was einen Computerchip in sich trägt und sagt der Menschheit den Kampf an.
PAL steht für „Predictive Algorithmic Learning“ und ist eine eindeutige Anspielung an die Sprachassistenten unserer Zeit. Wie Alexa (Guide), Siri und der Google Assistant dient auch PAL ursprünglich als Schaltzentrale moderner Smart Homes. Im Film geht die Technik aber noch einen Schritt weiter: So gibt es beispielsweise Helme für Hunde, die deren Ausdruck in menschliche Sprache übersetzen.
Zukunftstechnologien entstehen schon heute
Vielleicht sind Erfindungen wie diese gar nicht mehr so weit weg: Der Autokonzern Toyota errichtet derzeit am Mount Fuji in Japan die künstliche Sci-Fi-Stadt Woven City. Forscher aus aller Welt sollen in dem „lebenden Labor“ ihre Visionen verwirklichen können.
Das soll die Entwicklung zukunftsträchtiger KI-Technologien wie autonomes Fahren und Robotik vorantreiben. 2024 sollen die ersten Bewohner in die Woven City einziehen. Mal sehen, wie lange es dann noch dauert, bis die Revolution der Smart-Home-Roboter beginnt. Hoffentlich fordern sie nur größere Akkus.
Mehr interessante Sci-Fi-Filme mit KI-Thematik findet ihr in unserem Artikel: Filme über Künstliche Intelligenz: Sieben Meilensteine der KI-Filmgeschichte.
Titelbild & Quelle: Netflix