OpenAI will Microsoft mit ChatGPT Enterprise KI-Kunden abjagen
Kurz & Knapp
- Sam Altman, CEO von OpenAI, wirbt bei großen Unternehmen für ChatGPT Enterprise und steht dabei in direkter Konkurrenz zu seinem Investor Microsoft.
- Die Vorteile von ChatGPT Enterprise liegen laut Altman und COO Brad Lightcap in der direkten Zusammenarbeit mit dem OpenAI-Team, dem Zugang zu den neuesten Modellen und mehr Möglichkeiten für maßgeschneiderte KI-Produkte.
- Trotz der engen Partnerschaft zwischen OpenAI und Microsoft, das 49 Prozent an OpenAI hält, betonen beide Unternehmen ihre Unabhängigkeit. Microsoft hat seine eigene KI-Kompetenz zuletzt durch Zukäufe wie Inflection gestärkt.
OpenAI-CEO Sam Altman wirbt bei Großkonzernen für ChatGPT Enterprise und tritt dabei teilweise in Konkurrenz zu seinem eigenen Großinvestor.
Laut einem exklusiven Bericht von Reuters hat OpenAI-Chef Sam Altman diesen Monat Hunderte Führungskräfte aus Fortune 500 Unternehmen in San Francisco, New York und London empfangen.
Altman sprach bei jeder Veranstaltung direkt mit mehr als 100 Führungskräften, wie Teilnehmer anonym gegenüber Reuters berichteten. Unter den Teilnehmenden waren auch Microsoft-Kunden.
Altman und COO Brad Lightcap präsentierten Produktdemos, darunter ChatGPT Enterprise für Unternehmen, Software zur Verbindung von Kundenanwendungen mit OpenAIs KI-Diensten (APIs) und neue Text-zu-Video-Modelle. Die OpenAI-Führungskräfte hoben eine Reihe von Anwendungen hervor, darunter Call-Center-Management und Übersetzung.
Laut Altman und Lightcap liegt der Vorteil von ChatGPT-Enterprise gegenüber Microsoft darin, dass Unternehmen direkt mit dem OpenAI-Team zusammenarbeiten können, Zugang zu den neuesten Modellen haben und mehr Möglichkeiten für maßgeschneiderte KI-Produkte haben.
Laut Lightcap hat ChatGPT Enterprise derzeit 600.000 individuelle Nutzerinnen und Nutzer. Möglicherweise sieht OpenAI derzeit mehr Umsatzpotenzial im Enterprise-Umfeld. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass das Unternehmen vor Kurzem umfangreiche Dienste zur Feinabstimmung des Modells für Unternehmen eingeführt hat. Das Wachstum der Web-Version von ChatGPT, gemessen am Web-Traffic, stagniert seit mehr als einem halben Jahr.
Befreundete Feinde
Es ist bekannt, dass OpenAI und Microsoft sowohl Partner als auch Konkurrenten sind. Beide haben sich auch als "Frenemies" (Freunde und Feinde) bezeichnet.
Die Konkurrenz mit OpenAI dürfte seitens Microsoft erwünscht sein. Immerhin untersuchen sowohl die FTC als auch die EU-Kommission die Allianz der beiden Unternehmen. Allerdings hält Microsoft angeblich 49 Prozent an OpenAI und ist damit in einer sehr dominanten Position.
Im November 2023 bestätigte Microsoft-CEO Satya Nadella in einem Interview, wie tief Microsoft bei OpenAI involviert ist: "Wir schauen nicht nur zu, wir sind drin, wir sind unter ihnen, über ihnen und um sie herum. Es ist ein gemeinsames Projekt", Satya Nadella im Podcast mit der Tech-Journalistin Kara Swisher.
Trotz der engen Beziehungen betonte Microsoft-CEO Satya Nadella, dass Microsoft nicht übermäßig von OpenAI abhängig sei, da das Unternehmen wichtige technologische Komponenten liefere und selbst umfangreiche KI-Forschung betreibe.
Zuletzt kaufte Microsoft einen Großteil der Belegschaft des gut finanzierten Londoner KI-Start-ups Inflection und machte dessen CEO, den Deepmind-Mitbegründer Mustafa Suleyman, zum neuen KI-Chef für Verbraucherprodukte. Auch dieser Schachzug dürfte dazu dienen, die Unabhängigkeit von OpenAI zu stärken.
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