OpenAI unter CEO Sam Altman hat eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet, 51 Millionen Dollar für KI-Chips von Rain AI auszugeben, einem Start-up, das von Altman selbst unterstützt wird.
Rain AI entwickelt eine neuromorphe Prozessoreinheit (NPU), die die Funktionen des menschlichen Gehirns imitieren soll. Das Unternehmen könnte seine erste Hardware im Oktober 2024 an Kunden ausliefern.
Die NPU von Rain soll eine 100-fach höhere Rechenleistung und eine 10.000-fach höhere Energieeffizienz für das KI-Training bieten als GPUs, die derzeit von KI-Entwicklern verwendet werden.
Rain hat nach eigenen Angaben bereits Gespräche über den Verkauf von Chips an Google, Oracle, Meta, Microsoft und Amazon geführt.
Neuromorphe Chips sind Hardware-Designs, die die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachahmen, um künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen effizienter zu machen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Computerchips, die auf von-Neumann-Architekturen basieren, sind neuromorphe Chips speziell dafür ausgelegt, neuronale Netze direkt auf Hardwareebene zu simulieren. Das ermöglicht Echtzeitverarbeitung und reduziert den Energieverbrauch. Die Chips von Rain AI werden für Trainings- und Inferenzanwendungen eingesetzt.
KI-Chips sind ein großes Geschäft
OpenAI hat die Absichtserklärung zum Kauf von Chips im Wert von 51 Millionen Dollar bereits 2019 unterzeichnet. Sam Altman hat persönlich mehr als eine Million Dollar in Rain AI investiert.
In den WIRED vorliegenden Geschäftsunterlagen für eine von Prosperity7 angeführte Finanzierungsrunde im April 2022 in Höhe von 33 Millionen US-Dollar werden Altmans persönliche Investition und die Absichtserklärung von Rain mit OpenAI als Gründe für die Unterstützung des Unternehmens genannt.
Die Investition ist ein Beispiel dafür, wie sich Altmans persönliche Investitionen mit seinen Aufgaben als CEO von OpenAI überschneiden. Altman soll auch versuchen, ein eigenes KI-Chip-Startup zu gründen. Die geringe Verfügbarkeit und die hohen Kosten der KI-Chips von Nvidia stellen derzeit einen Engpass in der KI-Entwicklung dar.
Dass es sich bei der angekündigten Abnahme von Chips im Wert von 51 Millionen Dollar um eine vergleichsweise kleine Summe handelt, zeigt ein Blick auf Nvidias Umsatzzahlen allein im dritten Quartal 2023.
Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz im Jahresvergleich um 206 Prozent und nahm allein mit Rechenzentrumsprodukten inklusive GPUs 14,51 Milliarden ein. Die größten Kunden waren Microsoft (OpenAI) und Meta mit jeweils 150.000 Karten. Google, Oracle, Amazon und Tencent kauften jeweils 50.000 GPUs.
US-Regulierung beeinträchtigt Rain AI
Die Risikokapitalgesellschaft Prosperity7 von Saudi Aramco wurde kürzlich durch eine Anordnung der US-Regierung gezwungen, ihre Beteiligung an Rain AI zu verkaufen. Sie ging an die Investmentgesellschaft Grep VC aus dem Silicon Valley, berichtet Bloomberg.
Der Schritt erfolgte nach einer Prüfung durch das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS), der wichtigsten US-Aufsichtsbehörde für Transaktionen, die die nationale Sicherheit betreffen.
Die Entwicklung spiegelt die zunehmende Überprüfung von Vermögensfonds aus dem Nahen Osten in den USA wider, insbesondere von solchen mit engen Verbindungen zu China und im Zusammenhang mit KI, die potenzielle Risiken für die nationale Sicherheit bergen.
Einen Deep Dive zum Thema Neuromorphic Computing gibt es in unserem DEEP MINDS Podcast zum Thema.