OpenAIs Ausstieg aus Non-Profit-Kontrolle könnte Milliarden kosten
Kurz & Knapp
- OpenAI verhandelt aktuell mit seiner gemeinnützigen Muttergesellschaft über deren Kontrollrechte. Der Prozess könnte Milliarden kosten und wird durch Sam Altmans Doppelrolle als CEO und Stiftungsvorstand erschwert.
- OpenAIs Investoren erwarten eine Umstrukturierung innerhalb von zwei Jahren, sonst könnten sie sich zurückziehen. Eine Option wäre die Umwandlung in eine "Public Benefit Corporation", bei der die Non-Profit-Organisation einen Teil des Unternehmens behält.
- Die Verhandlungen betreffen auch eine wichtige Klausel mit Microsoft: Die gemeinnützige Organisation hat bisher das Recht zu bestimmen, wann OpenAI eine künstliche allgemeine Intelligenz erreicht hat - eine Entscheidung, die die Partnerschaft mit Microsoft beenden könnte.
OpenAI verhandelt über das Ende der Kontrolle durch seine gemeinnützige Muttergesellschaft. Die Verhandlungen sind komplex und könnten Milliarden kosten.
Das berichtet die New York Times unter Berufung auf vier mit den Verhandlungen vertraute Personen. OpenAI CEO Sam Altman und seine Kollegen müssen dabei einen fairen Preis für die Abgabe der Kontrolle finden - möglicherweise in Milliardenhöhe. Die Situation ist besonders heikel, da Altman sowohl im Stiftungsvorstand als auch als CEO des gewinnorientierten Unternehmens sitzt und damit an beiden Seiten des Verhandlungstisches vertreten ist.
Die gemeinnützige Organisation hat derzeit weitreichende Kontrollrechte. Dazu gehört auch die Befugnis, zu bestimmen, wann OpenAI eine "künstliche allgemeine Intelligenz" (AGI) erreicht hat - eine Feststellung, die die lukrative Partnerschaft mit Microsoft beenden könnte, weil der Tech-Konzern keinen direkten Zugriff auf AGI-Modelle hätte. OpenAI soll bereits versuchen, die AGI-Klausel aus den Verträgen mit Microsoft zu entfernen.
Eine mögliche Option wäre laut Altman, OpenAI in eine "Public Benefit Corporation" umzuwandeln - eine Unternehmensform, die sowohl Gewinn als auch gesellschaftlichen Nutzen anstrebt. Die gemeinnützige Organisation würde dann einen Teil des Unternehmens besitzen.
Die gemeinnützige Stiftung könnte sich in Zukunft auf die Forschung zur KI-Ethik im Sinne ihrer ursprünglichen Mission konzentrieren und dafür finanziell gut ausgestattet werden.
OpenAIs Zukunft auf dem Verhandlungstisch
Der OpenAI-Vorstand steht unter Druck: Den Investoren wurde eine Umstrukturierung der Organisation innerhalb von zwei Jahren zugesagt. An diese Zusage sind auch die Gelder der jüngsten Finanzierungsrunde gebunden.
Scheitert die Umstrukturierung, könnte OpenAI in grundlegende Schwierigkeiten geraten, da sich Investoren möglicherweise zurückziehen würden. Ein erfolgreicher Abschluss hingegen könnte den Weg für einen Börsengang ebnen.
Die Entwicklung von OpenAI vom Non-Profit zum gewinnorientierten Unternehmen sorgt für Kritik von der Konkurrenz. Meta-Chef Mark Zuckerberg wirft OpenAI vor, sich zunächst unter Steuerentlastung als Non-Profit etabliert zu haben, um jetzt als For-Profit davon zu profitieren. Auch Tech-Milliardär und OpenAI-Mitgründer Elon Musk hat wegen dieser Umwandlung, die 2019 begann, Klage gegen OpenAI eingereicht.
OpenAI begründet diesen Schritt mit der Notwendigkeit, Gelder einzuwerben, um konkurrenzfähig zu bleiben. Nur so könne das Ziel der Non-Profit-Organisation, KI zum Wohle der Menschheit zu entwickeln, durch OpenAI sinnvoll verfolgt werden.
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