China will Nvidia-Chips auf versteckte Überwachungsfunktionen prüfen – als Reaktion auf US-Vorstoß.
Die chinesische Cyberspace-Verwaltung lud Nvidia laut Reuters zu einem Gespräch vor, um zu klären, ob der H20-KI-Chip "Backdoor-Sicherheitsrisiken" aufweist. Hintergrund sind US-Pläne, exportierte Chips mit Ortungs- und Positionierungsfunktionen auszustatten.
"Nvidia-Chips sind nun entbehrlich für China. Sie können problemlos auf den Verhandlungstisch gelegt werden", sagt Tilly Zhang von Gavekal Dragonomics. China habe "offensichtlich mehr Mut und inländische Substitutionsfähigkeiten im Vergleich zu früheren Jahren, um nicht auf Übersee-Technologie angewiesen zu sein."
Charlie Chai von 86Research ergänzt: "Wir glauben jedoch nicht, dass Beijing übermäßig harte Forderungen stellen oder regulatorische Hürden einführen wird, die Nvidia effektiv aus China verdrängen würden - mangels Alternativen braucht China weiterhin Nvidia-Chips für inländische Forschung und Anwendungen."
Die Warnung erfolgt nur Wochen nach Nvidias Charme-Offensive in China, wo CEO Jensen Huang die KI-Fortschritte des Landes lobte. Trotz der Spannungen bestellte Nvidia vergangene Woche 300.000 H20-Chipsets bei TSMC aufgrund starker chinesischer Nachfrage.
YouTube schätzt künftig das Alter von Nutzer:innen per KI – unabhängig von deren Angaben.
YouTube führt in den USA ein KI-gestütztes Alters-Schätzsystem ein, das auf Daten wie der Aktivität auf der Plattform und der Lebensdauer eines Accounts basiert. Ziel ist es, Teenager zu erkennen, auch wenn sie sich als volljährig ausgegeben haben – und ihnen automatisch Schutzmechanismen wie Werbebeschränkungen, Bildschirmzeit-Erinnerungen und Inhaltefilter aufzuerlegen. Die Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund wachsender gesetzlicher Anforderungen: Über ein Dutzend US-Bundesstaaten, darunter Texas, Utah und Florida, haben Gesetze zur Altersverifikation oder elterlichen Zustimmung bei Social-Media-Nutzung erlassen oder vorgeschlagen. YouTube reagiert mit einer technischen Lösung, die regulatorischen Druck aufgreift, aber ohne aktive Altersnachweise durch die Nutzer:innen auskommt – ein Balanceakt zwischen Datenschutz, Jugendschutz und Plattformökonomie, der sich in Europa dem Digital Service Act, der DSGVO, dem EU AI Act stellen muss.