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Podcast über Künstliche Intelligenz und Wissenschaft
KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Das Start-up Sanctuary AI will Synths entwickeln. Dafür setzt es auf Roboterkörper, die von Menschen in der virtuellen Realität gesteuert werden und so beim KI-Training helfen.

Sanctuary AI wurde im Januar 2018 als Unternehmen für generelle Künstliche Intelligenz mit der Mission gegründet, synthetische Menschen zu schaffen, die "von echten Menschen physisch, kognitiv und emotional nicht mehr zu unterscheiden sind". Auf dem Weg dorthin will Sanctuary zuerst eine "Allzweck-Roboter-Belegschaft" für Industrie und andere Wirtschaftsbereiche bauen.

Gegründet wurde Sanctuary AI von Suzanne Gildert, ebenfalls Gründerin des 2020 von Ocado für knapp 280 Millionen US-Dollar übernommenen Robotik-Unternehmens Kindred, und Geordie Rose, Gründer des Quantencomputing-Unternehmens D-Wave. Beide arbeiteten bereits bei D-Wave und Kindred zusammen.

Abseits des wirtschaftlichen Mehrwerts nützlicher humanoider Roboter soll deren Interaktion mit Menschen die Ziele Künstlicher Intelligenz mit unseren kompatibler machen. Eine verkörperlichte KI, die mit uns in unserer Welt wächst, so die Intuition, könnte weniger fremd in ihr sein und sich für Menschen interessieren, statt sie als Hindernis zu sehen, deutet Rose in einem Vortrag über Intelligenz und Embodiment an.

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VR steuert Roboterhand

Auf dem Weg zum perfekten Synth setzt Sanctuary auf eine Mischung aus moderner Robotertechnologie und Varianten des bestärkenden Lernens (Erklärung). Dabei nimmt das Start-up die Interaktion mit der echten Welt offensichtlich ernst: Erste Videos zeigen Roboter-Interaktionen mit echten Menschen. Der Roboter wird dabei von einem Menschen über ein VR-Setup ferngesteuert.

Details sind abseits der Videos bisher nicht bekannt. Doch die Fernsteuerung könnte ein Hinweis auf die Lernmethode des Imitations Learnings (Erklärung) sein, bei der eine KI von menschlichen Demonstrationen lernt, beispielsweise in einem Schachspiel.

Im Idealfall lernt die KI so gleich eine ganze Reihe von Fähigkeiten: Schachspielen, zwischenmenschliche Interaktion und Objektmanipulation. Womöglich nutzt Sanctuary AI die gelernte Erfahrung auch, um mehrere spezialisierte Systeme besser zusammenarbeiten zu lassen.

Sanctuary will Roboter verkaufen

Sanctuary AI sieht sich als "missionsgetriebenes Unternehmen" und bezeichnet ein Verständnis unserer geistigen Kapazitäten als oberstes Ziel: "Es ist wichtiger und grundlegender als die physikalischen Gesetze des Universums. Alles, was wir sind, alles, was wir lernen können, alles, was wir erleben können, befindet sich in unserem Geist", heißt es auf der Webseite.

Doch auf dem Weg, die größten Geheimnisse des Universums zu lüften, braucht das Unternehmen Gewinne: Der in den Videos gezeigte Roboter GPR-1 (General Purpose Robot) wird auf der Sanctuary-Webseite in der Produktkategorie vorgestellt. Kaufen kann man ihn noch nicht, doch die Videos deuten auf einen möglichen Einsatz als Remote-Roboter hin, der bestimmte Aufgaben von Menschen lernt und anschließend autonom ausführt. Einen ähnlichen Ansatz verfolgte bereits Kindred.

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Titelbild: Sanctuary AI

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Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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